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Das Verfrieren der Bäume geſchah zwiſchen dem 12tken und 16ten Nos.
vember, und also nicht in der eigentüchen ſtrengen Kälte, welche wir darauf im
December hatten, wie man ſolches in dem folgenden Frühjahr ſehr deutlich
ſehen konnte, indem der Froſtſchaden an den Stämmen bis auf eine Höhe von
22 Fuß von der Erde auf, ſich zeigte, welches mit der Höhe des in den benann-
ten Tagen gelegenen Schnees übereintraf. Auch hatten die verſsrornen und die
von dem Froſte beschädigten Bäume alle an der Mitéagsſeite gelitten und die
Rinde verlohren, welches von dem bey dem Froſte besonders ſchädlichen Son-
nenſchein herkam, wodurch bey Tage die Mittagsſeite aufthauete, und darauf
mit Glatteiſe überzogen wurde.
Die Hauptursache dieser großen Verwüſtung lag ohne Zweifel darin, daß
der vorherige Herbſt ungewöhnlich warm und naß gewesen war, wobey vor-
züglich die Obſtbäume, von welchen einige im Monath September zum zweys
tenmale blüheten, ihre Zuwachsperiode nicht beendigt hatten, und noch voll Laub
waren, als ſie durch diesen plozlich einfallenden Froſt überraſcht wurden. Die
oben angeführte weichliche babyloniſche Weide, welche ihre Blätter früh abs
wirft, und ihre Sommervegetation früh beendigtk, iſt auch deswegen vom Froſt,
wie mehrere dergleichen Holzarten, unbeſchädigt geblieben, ſo wie auch alle
Fruchtbäume in den kältern Gebirgsgegenden, welche damals ihre Zuwachs-
periode beendigt hatten und ſchon gegen die dort nach und nach eintretende
Kälte abgehärtet waren, nichts gelitten haben.
§. 4129.
Vermuthlich entſteht bey dem ſtarken Frieren in den Bäumen eine ihnen
ſchädliche Ausdehnung und Zerſprengung der Gefäße, und daher die braunen
Scockſlecke, welche man in dem Holze der vom Froſt beſchädigten Bäume nach
einigen Jahren beym Durchſchneiden wahrnimmt. Dieſe Ausdehnung iſt in
den Bäumen und Gewächſsen um deſto ſtärker und gefährlicher, wenn die Ge-
fäße von Saft und sonſtiger Nahrungsfeuchtigkeit mehr angefüllt ſind, als ſie
es im Winter gewöhnlich zu seyn pflegen, es ſind ihnen daher die früh im
Herbſte oder ſpät im Frühjahr einfallenden Fröſte ſo sehr ſchädlich, beſonders,
wenn den Tag über die Sonnenwärme den Antrieb des Safts unterhält und
die Gefäße der Bäume, besonders auf der Sonnenſeite, damit anfällt.
Dergleichen braune Froſtflecken wachſen in den Bäumen nicht wieder aus , man
kann daher nach ihren Jahrsringen beſtimmen, in welchem Jahre ſte durch den
Froſt beſchädigt ſind, und in vielen alten Eichen noch die Spuren der ihnen
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