§8
M . ;
Nebſt den oben angeführten Uebeln können noch viele andere als Kranke
heiten der Bäume angesehen werden, welche aus den Beſchädigungen von
verſchiedenen Insecten und von dem Elinfluſſe entſtehen, den verſchiedene
Nebendinge darauf bewirken, wohin man vorzüglich alle Arten von Schmas
rozerpflanzen zum Beyſpiel vom Miſtel (viſcum album) und dem Epheu
(Haedera helix) an, bis zu den geringſten Mooßen, und auch alle Arten
von Schwämmen nehmen kann, welche an den Bäumen wachsen und ſehr
ost das frühe Verderben derselben befördern. Es würde zu weitläuftig
seyn, wenn hier davon auch nur das Weſentliche angeführt werden ſollte;
wovon auch ohnedem in der Folge dieſer Abhandlungen vieles vorkom-
men wird. Ueberhaupt aber muß hier nicht unbemerkt bleiben, daß ſowohl
die Inſecten, als die nachtheiligen Schmarozerpflanzen, nicht immer als die Urs
ſachen der Krankheit eines Baums, ſondern sehr oft und faſt in den mehr-
. ſten Fällen nur als eine Folge einer darin bereits verſteckten Krankheit
oder Schwäche angesehen werden müſſen, welche denn freylich durch jene noch
mehr verſchlimmert wird. So findet man die. kränklich und ſchwach wachs
senden Bäume, besonders dergleichen Obſtbäume in den Gärten, weit ehender
und mehr mit Mooßen bewachſen, als die Bäume, welche in frohem Zu-
wachse ſtehen und der sogenannte Mehlthau oder eigentlich die Brut ges
wiſser kleiner Fliegen zeiget ſich häufiger auf kränklichen als auf ſtarkwachs-
senden Bäumen, und dergleichen Erscheinungen mehrere. Für den Forſt-
mann iſt dieſe lezte Bemerkung vorzüglich bey der Kenntniß der Wurm-
trockéniß der Rothtanne wichtig, wobey mehreres vorkommen wird.
Wie nun übrigens aber die Inſecten und Schmaroßtzerpflanzen auf den
Baum ſelbſt wirken, das iſt bey so vielen Arten derselben, und bey den Thei-
len des Baums ſelbſt ſehr verschieden, bey einigem Nachdenken wird jeder
der ſich nur einige gründliche Kenntniß der Naturgeſchichte der Bäume
erworben hat, sich eine in etwas befriedigende Hypothese darüber machen
können, welches für den Forſimann um so mehr hinreicht, da diesem ſo
wenige Mittel übrig bleiben, die Krankheiten der Bäume zu heilen, oder
dieſen zuvorzukommen.
§. 132. :