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Die Dionæxa mulcipula fängt durch eine Zuſammenziehung ihrer Blu- 
menbläcter, die ſich in dieselbe ſeßenden Fliegen, und das Hedylarum gyrans 
c(Wewegliche Süßklee) bewegt durch ſeine eigene Kraft die Blätter. Vielleicht 
werde ich künftig Gelegenheit haben, Hierüber verſchiedene geſammelte Bemers 
kungen bekannt zu machen, die ich, weil ſie nicht hieher paſſen und mich zu 
weit von dem hier gewählten Ziele abführen würden, bis dahin verſparen muß. 
Indessen aber kann ich dem Leser die jüngſt erſchienenen Fragmente neuerer 
Pflanzenkunde von dem Herrn von Uslar zuverläßig empfehlen, worin derſelbe 
manche ſehr lehrreiche Bemerkung mittheiltc. 
§. 138. 
Nachdem wir nun die Bäume von ihrer erſten Entſtehung aus dem Saa- 
menkorn bis zum Fruchttragen, und nach allen ihren einzelnen Theilen betrachs 
tet haben, mit Recht über die dabey vorkommenden Erſcheinungen erſtaunen, 
und bey jedem kleinen Umſtande unsere Schwäche und geringes Forſchungsver- 
mögen fühlen müſsen, und unſere ausgedachte Hypotheſen, wie dieſer oder jener 
Theil als Werkzeug. zur Exiſtenz des Ganzen wirken möchte, oft höchſtens 
nur bis zur wahrſcheinlichen Vermuthung auszuſinnen im Stande ſind: ſollten 
wir nun wohl den Pflanzen ein gewiſſes Leben abſprechen, und alle nur für 
Maſchinen halten können? Ein jeder, der ſich nur die Mühe geben will, hiers 
Uber auch nur oberflächlich nachzudenken , wird ſich nicht allein von dem Leben 
der Pflanzen vollkommen überzeugen , ſondern unter dieſen die Gradation eines 
mehr oder weniger volllommenen Lebens unter ſich ſowohl, als den ſtuffen- 
mäßigen Uebergang vom Pflanzenleben zum thieriſchen, und dem ſo ſehr über 
alle erhabenen menſchlichen Leben, einſehen. So erſcheinet im Pflanzenreiche 
die Trüffel und der Cereus lerpens auf einer niedrigern Lebensſtufe als die 
Senſitiva oder die Muſcipula. 
Von den nicht perennirenden Pflanzen bringen einige ihr Leben nur auf 
einige Monathe, andere nur auf einige Tage. Die ehrwürdige Eiche lebe hin- 
gegen Jahrhunderte durch. Viele Gewächſe leben nur von andern und führen 
ein wahres Räuberleben, wie der Miſtel und das Moos, und ſind wie vegeti- 
rende Inſecten anzuſehen. 
Einige Pflanzen, die Polypen, haben ein wahres thieriſches Leben, ſind 
Pflanzen und Thiere zugleich, und gleichſam der Uebergang vom Pflanzen- 
zum thieriſchen Leben; dann geht es zu den Inſecten, zu den kriechenden Thie- 
ren, zur Schildkröte und zum Faulthier, zum Affen und endlich zum Feuerläns 
der