Full text: ... welcher die Forst-Botanik, die Naturkunde der Bäume überhaupt und die Beschreibung der Eiche enthält (Erster Theil)

  
  
  
  
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Ableger nennt man ſolche Zweige, welche, ohne von dem Stamme abge- 
ſchnitten zu sehn, durch Einlegung in die Erde und ſonſtige genugſam bekannte 
Mittel und Handgriffe erſt zum Wurzelntreiben geholfen, und dann erſt davon 
abgeschnitten und gepflanzet werden. Herſchiedene neben dem Stamm bey 
einigen Holzarten oft austreibende Schößlinge, pflegen ſchon von ſelbſt Wurs 
zeln zu treiben, die man Wurzelbrut nennt, und können auch als Ableger anges 
ſehen und gebraucht werden. 
Setzlinge, Stecklinge, Schniclinge aber nennt man die Zweige, welche 
von den Bäumen abgeſchnitten, und in die Erde geſteckk werden, Wurzeln treis 
ben und wachsen. Man kann auch hierunter die Wurzeln rechnen, welche man 
von einigen Holzarten, als von Ellern, einlegt, und aus welchen der fünftige 
Stamm auswächſt, ſo wie aus jenem die Wurzeln. 
; §. r1432. 
Die Wurzeln entſtehen an den Stecklingen aus den, zwiſchen dem Röhrens 
und Zellengewebe der äußern Holz- und Rindenlagen am Stamm, an den 
Zweigen und Wurzeln befindlichen oder ſich alsdann bildenden unſichtbaren Holz- 
knoſpen (siehe §. 33.) und zwar zuerſt erſcheint auf der Oberfläche der Rinde, 
zwischen den obern Lagen derselben eine kleine Erhöhung, in der man ein mark- 
ähnliches, drüſigtes Wesen wahrnimmt, das mit dem ſehr ähnlich iſt, was ſich 
bey dem Verheilen der Wunden an den Rindenlagen wulſtförmig anſeßet. Aus 
dieſen Wulſten erſcheinen bey den Setzlingen die mehrſten Wurzeln an dem untern 
Abſchnitte und den ſonſtigen Rindenwunden derſelben, die alsdann in der Erde 
verheilen und zuwachſen. Man pflegt auch wohl, um das Wurzeltreiben an 
den Seßtzlingen zu erleichtern, daran ein Jahr vor dem Abſchneiden vom Urs 
ſtamme an dem Orte, wo sie Wurzeln treiben ſollen, eine künſtliche Wulſt und 
dergleichen Verheilungsnarben zu veranlaſſen, welches das Ausſchlagen eines 
Schnittlings ſehr befördert, und vorzüglich bey ſolchen Holzarten anzurathen iſt, 
bey welchen diese Fortpflanzungsare mit einigen Schwierigkeiten verbunden iſt, 
wie zum Beyſpiel am Platanus, am Tulpenbaume und an dergleichen ausländi- 
ſchen Holzarten. 
[. t33- 
Einige Holzarten laſſen ſich ki ts; Schnittlinge vermehren, als die 
Weiden - und Pappelarten, welche man oft sogar viel leichter als Stecklinge, als. 
  
      
   
      
     
    
   
     
      
      
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