76
einmal eingetreten sind, wieder verbeſſern, wovon in dem Abschnitte über
die forſtwirthschaftliche Behandlung der Fichten mehreres vorgekommen iſt. -
§. 88.
Das größte Uebel und die gefährlichſten Feinde für Nadelholz sind
ſtarke Windſtürme und einige Insekten - Arten, jene um so mehr, wenn
leztere ihr Wesen vorher getrieben haben. Jm Jahr 1794, als ſich in
den Harzgegenden wieder der böse Käfer in großer Menge zeigte, gab
ich unter dem Titel: Ueber einige Inſektenarten, welche den Fichten
vorzüglich ſchädlich ſind, und über die Wurmtrockniß der Fichten-
wälder des Harzes, eine kleine Abhandlung heraus, welche ich, da ſie
eigentlich für diese Beschreibung bestimmt war , hier mit einigen Zuſätzen
und neueren Bemerkungen, die ich nachher und besonders während der
großen Käfertrockniß im Fürſtenthum Blankenburg in den Jahren 1798
1800 zu machen Gelegenheit gehabt habe, wiederholen will. Der gütige
Leser wird es übrigens wohl entschuldigen, wenn in diesem Abſchnitte
vorzüglich bei dem, was darin über die Folge einer großen Käfertrockniß
und der Benutzung der dadurch gehäuften Waldvorräthe vorkommt , vieles
nicht am rechten Orte ſteht, und in der Folge des Werks zus Theil
wiederholt wiro. In der Vermuthung , daß es dem praktischen Forſt-
mann willkommen seyn muß, hier alles zuſammen zu finden, was auf
ein so böses Forſtübel, als die Wurmtrockniß iſt, Beziehung hat, habe
ich. Anstand genommen, manche Wiederholung auszuſtreichen, und ſolche
kleine Unordnungen abzuändern.
Auf den Fichten, Rothtanteh ( Piéws picea ) findet man , so wie
auf dem Nadelholze überhaupt , zwar weit wenigere Arten von Insekten,
als auf dem Laubholze; hingegen auf diesem auch keine, welche demselben
so gefährlich seyn kann, als einige davon dem Nadelholze sind. Denn,
wenn auch schon die Eichen, Büchen, oder andere Laubholzbäume, zuwei-
len von Raupen und Käfern leiden, und oft sogar davon gänzlich ent-
blättert werden; so trifft das doch nur höchſt kleine Strecken, und ge-
wöhnlich nur einzelne Bäume. Es wird dadurch nur für das Jahr der