Full text: ... welcher die Beschreibung der Fichte enthält (Zweiter Theil)

  
  
  
  
   
   
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
   
  
     
§3 
der Zeit die Raupen zusammen kehren, Schaafheerden zum Zertreten der- 
selben, auch Schweine ins Holz treiben; 2) daß die Raupen zu ihrem 
Winterschlafe sich ins Moos und unter die abgefallenen Nadeln verkriechen, 
so ließ man beides. zusammen rechen und verbrennenz 3) daß die Raupen 
zu ihrer Verpuppung allerhand Gegenstände an der Erde aufsuchten, und 
beim Kriechen über keine Wagengeleiſe kommen konnten, in den man ſsie 
übereinander gehäuft antraf , so wurden Tangeläſte gehauen, und diese 
hernach mit den darauf eingesponnenen Raupen verbrannt, und um die zu 
rettende Reviere sowohl, als auch um und in den angestochenen Öertern 
wurden einen Fuß breite und eben so tiefe , an beiden Seiten gerade her- 
unter geſtochene Gräben gemacht, in den man die Raupen oft in der un- 
geheuren Menge gefunden hat, daß solche mehrmalen ausgeleert werden 
mußten; 4) daß die ausgeflogenen Nachtvögel, so wie alle nachtfliegende 
Insekten das Licht suchen, so wurden Leuchtfeuer in den Forſten unter- 
halten, worin sie sich ſselbſt verbrannten , jedoch traf dies nur größ- 
tentheils die Männchen, denn die alsdann mit Eyer so. schwer gefüllten 
Weibchen schwärmen sehr wenig, und half dies Mittel also nicht sonderlich. 
5) Ließ man, wo, und wie es nur immer möglich war , die Cocons samm- 
len, die Eyer an den Stämmen und die Raupen zerſtören, und zu allen 
jenen Arbeiten zur Frohne und für Geld so viel Leute aufbieten, als man 
nur zusammen bringen konnte. Auf solche Weise rechnet man zwar hun- 
derte Millionen Raupen zerſtört zu haben, jedoch iſt das Aufhören, wie 
das Entſtehen, dieses Uebel eigentlich den dagegen und dafür wirkenden 
Naturereigniſsen zuzuschreiben, denn, so wie dadurch die Procreation der- 
selben begünstigt, und zugleich die der natürlichen Feinde solcher Raupen, 
als so vieler größern und kleinern Vögel, so mancher Arten anderer Raub- 
insekten, als Schupwespen, Ichneumons und dergl. erschwert worden z so 
werden z. B. durch den nur einige Tage anhaltenden Sonnenschein Millio- 
nen Millionen solcher Insekten ausgebrütet,, und eben so viele oft durch 
einfallende Nachtfröſte in wenigen Augenblicken zerſtört. Dieser Einfluß des 
Wetters muß auf zärtlichere Raupen um so mehr und öfterer, als auf 
unsere bösen Fichtenkäfer wirken, welche gegen jene nicht allein weit mehr 
abgehärtet sind, sondern unter der Borke erſt die wärmere Zeit abwarten, 
und wenn ſie auch den Tag über beim warmen Wetter umher fliegen, 
  
  
  
  
  
  
  
 
	        
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