Full text: ... welcher die Beschreibung der Fichte enthält (Zweiter Theil)

    
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sich des Abends wieder verkriechen, und bald zur friſchen Nahrung und zu 
ihrem Zeugungsgeschäfte sich in grüne Bäume wieder einfreſſen, worin ſie 
gegen Witterung und Kälte gesichert ſind. 
Da nun die von den Raupen abgefreſsſenen Stämme nach und nach 
vertrockneten, auch für das Uebel selbſt nichts zu befürchten war, ob man 
solche Bäume gleich, oder erſt nach und nach fälltez so war in der Hin- 
sicht der Forſtbetrieb viel leichter, als bei einem Käferfraße in Fichten- 
reviere, indem die Käferbruth unter der Borke der angeſtochenen Stämme 
ſteckt, und das einzige Mittel ſolche zu zerſtören im schnellen Fällen und 
Abborken der angeſtochenen Bäume beſteht. Bei unserm Wurmholzbetriebe 
laſſen ſich alſo auch nicht, wie nach jenem Raupenfraße, zum Aufräumen 
und Benußen der trocknen Waldvorräthe zuvor Vermesſungen anſtellen, 
Riſse und tabellarische Anschläge machen, und dabei manche sehr vortheil- 
hafte Nebenumſtände gehörig benutzen; man muß nur immer die Stämme 
fällen und abborken lassen, ohne auf die künftige Benutzung des Holzes 
oder die Erhaltung kleiner noch nicht angeſtochener Hörſte Rücksicht zu 
nehmen, die oft nur zum neuen Aufenthalte der Käfer dienen würden. 
Dabei iſt der Nadelholzbeſtand des Harzes weit reicher und dichter, als 
der auf jenem sandigten Heideboden, was daher in dem benannten Werke 
von Benußung des Raupenholzes, von Erhaltung desselben in Schoppen, 
von wieder in Beſtandſetzung der entblößten Reviere und von dergleichen 
gesagt wird, paßt nur für die dortige Gegend und Forſtwirthſchaft. Ein 
Paarmal hunderttausend Malter Holzvorrath setzt dort schon den genauen 
Forſtwirth in Verlegenheit; auf dem Harze hingegen geben die großen 
Hüttenwerke hinreichende Gelegenheit, um mehr als eine Million Malter 
in kurzer Zeit aufzuräumen. 
§. 94. 
In den hiesigen Gegenden kann diese böse Raupe so wenig, als alle 
übrigen, welche nur den Fuhren gefährlich sind, kein großes Unheil an- 
richten, denn dafür ſind unsere mit dieser Holzart bestandenen Reviere zu 
unbeträchtlichz hier aber muß der Forſtmann der hiesigen großen Fichten- 
oder Rothtannen - Wälder wegen eine genaue Aufmerksamkeit auf einige 
Arten von Käfern wenden , welche entweder wegen der großen Beſchädi- 
  
     
   
     
   
   
   
    
     
    
   
   
	        
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