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mit ähnlichen Haaren eingefaßte Vertiefung befindlich, gleichſam , als wenn
aus der walzenförmigen Figur des Käfers ein Stückchen ausgeschnitten
wäre, welches ihn von einigen andern Arten seiner Gattung und Größe
sehr beſtimmt unterscheidet, und besonders kenntbar macht. Seine sechs
Füße sind an ihren vordern Ende mit zwei kleinen, dünnen, hackigten,
hornartigen Klauen versehen, und ihre ſtärkern Lenden mit einigen bor-
stenartigen Haaren besetzt. Der Leib iſt unten, wie an allen Käfern, mit
Ringen versehen. Der aus einer, mit Haaren eingefaßten, Oeffnung des
Bruſtſtücks hervorragende Kopf iſt mit sehr feſten, hornartigen , spitzen
und scharfen Freßwerkzeugen versehen z die feinen, nicht sehr langen, an
den äußerſten Gliedern stärkere Fühlhörner, sind an ihm, so wie bei den
meiſten Insekten, sehr beweglich. Die unter den Flügeldecken dreifach ein-
gefalteten, feinen, häutigen Flügel sind , wenn der Käfer sie zum Fliegen
auseinander legt, mehr als zweimal so lang , als der Käfer selbſt.
Ueberhaupt hat dieser Käfer, so klein er auch iſt, ganz das rauhe,
harte, unempfindliche Ansehen, wie es seinem Aufenthalte in den rauhen,
finſtern, öden Tannenwäldern angemessen iſt, und oft vermehren noch
einige kleine, in seinen Haaren klebende Stückchen Harz diese Rauhigkeit.
Dabei iſt er so feſt gebauet, wie wenige andere Käfer seiner Größez er
wird daher nicht so leicht, wie andere, beschädigt, und iſt besonders hart
anzugreifen.
Er wohnt in den Fichten zwischen dem Holze und der Borke, in
welcher letzteren er von den markigten Rindenlagen lebt, und darin die
Kanäle nach einer ihm eigenen Figur ausfrißt, ohne das Holz merklich
zu berühren.
An sehr vielen dieser Käfer habe ich häufig eine Art Milben (Acarus),
wie man sie jedoch größer bei den Miſtkäfern sieht, gefunden, die ſich
unter den Leib und in die hintere Vertiefung. der Flügeldecken setzen, und
so groß sind , daß man sie mit bloßen Augen deutlich sehen kann. Bei
einigen Käfern fand ich, daß ihnen diese Thiere sogar Löcher in die horn-
artige Haut gefreſſen hatten.
§. 97.
Wenn der Käfer seine Vollkommenheit erreicht hat, und es ihm die