Full text: ... welcher die Beschreibung der Fichte enthält (Zweiter Theil)

    
     
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Bei dem Verpuppen oder dem Uebergange von der Larve zur Puppe, 
bei welchem alle Insekten zu leiden und für ihr Leben gewissermaßen Ge- 
fahr zu laufen scheinen, erfordert auch diese Käferart mehrere Begünſti- 
gung vom Wetter, als in ihren übrigen Lebenszuſtänden, welches ich noeh. 
in den Jahren 1790 und gx mehrmals daran bemerkt habe, daß ich ſie 
in diesem Zuſtande in den abgeschälten Borkenſtücken häufig todt und ver- 
trocknet fand, welches ich dem damals im Spätsommer anhaltend einge- 
fallenen kalten Regen zuſchreibe, bei welchem denn doch sowohl die Eier, 
als die vorher schon ausgebildeten jungen Käfer, sich gut erhalten hatten. 
§. 101. 
Weit unempfindlicher iſt diese Puppe, wann sie sich ihrer Entwicke- 
lung zum Käfer nähert, so wie der junge Käfer selbſt, welcher die ſtrengſte 
Kälte ausstehen. kann. : 
Die Flügeldecken der letzteren sind erſt ganz hellbraun, und färben 
sich, nachdem sie älter geworden, mehr ins dunkelbraune , bis ſie beim 
Ausfliegen, wie die alten Käfer, schwarzbraun aussehen. 
Die Zeit, in welcher die Käfer bis zur Verwandlung in der Puppe 
liegen, und nach dieser bis zum Ausfliegen auswachsen, iſt sehr verschieden. 
Mehreren Bemerkungen nach glaube ich, daß sie diese Perioden im Som- 
mer bei gutem Wetter wohl in 7 ~ 8 Wochen abmachen können. Im 
Winter aber, den der Käfer größtentheils faſt wie erſtarrt hinzubringen 
ſcheint , gehen wohl eben so viele Monate darauf hin, indem die Larven, 
Puppen, und .oft selbſt die schon ganz ausgewachsenen jungen Käfer, 
welche man im September in den Borken der angeſtochenen Bäume findet, 
doch erſt in dem folgenden April oder Mai ausfliegen können. Man findet 
daher auch die Borke, in welcher die Käfer den Winter über gelebt haben, 
weit stärker ausgefressen. 
§. 1092. 
Hieraus folgt die Vermuthung, daß dieser Käfer in Einem Jahre 
gewöhnlich zwei, und wenn ihm die Witterung sehr günstig iſt, auch 
wohl drei Generationen hervorbringen könne, woher die schnelle und große 
Vermehrung deſſelben begreiflich wird. Denn, wenn man von einem ein- 
   
  
    
   
   
    
  
    
   
   
    
   
       
  
  
  
  
  
  
 
	        
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