Full text: ... welcher die Beschreibung der Fichte enthält (Zweiter Theil)

  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
   
  
  
  
  
    
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
     
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wüſtung schrecklich, indem, wie man aus den damals darüber geführten 
Acten ersiehi, allein im damaligen Communionharze und in der Gegend 
von Clausthal über 300,000 Stämme mit voller Käferbrut trocken stan- 
den, deren unvermeidlicher Ausflug das Verderben der sämmtlichen Nadel- 
holz - Forſten, und mit diesem den davon abhangenden Stillſtand des Berg- 
baues, und den Ruin der Harzbewohner drohete. Nun wurde die Noth 
allgemein, nur die Hülfe unmöglich, indem nicht Arbeiter genug anzu- 
schaffen waren, um die ungeheure Menge Trockniß am ganzen Harze ge- 
hôrig so aufzuarbeiten, daß der Wurm darin vor dem Ausfliegen gestört 
werden konnte. Alle Arbeiter waren beschäftigt, um nur solche Orte zu 
säubern, in welchen die trocknen Bäume noch so ziemlich einzeln standen, 
wodurch denn auch damals verschiedene Gegenden in den Blankenburgiſchen, 
Haſſelfelder und Walkenrieder Oberforstrevieren gerettet wurden. 
Im Jahre ‘1782 wurde die Noth noch immer stärker. In der 
Cellerfelder und Badenhäuſer - Forſt allein wurden beinahe 4,000 Morgen, 
worauf man wenigstens 360,000 Stämme rechnete, wurmtrocken; und im 
GCommunionharze und auf den angränzenden ehemaligen Churhannöveriſchen 
Bergen, wurde die Trockniß überhaupt weit mehr als 1,000,000 Stämme 
angeschlagen. 
4 §.: ' 3 TI Ct 
Indessen wurde doch noch immer behauptet, der Wurm fräße nur 
kranke Stämme , die eigentlich doch als verloren anzusehen wären, und 
alles, was damals ebenfalls in großer Menge über diese Sache geschrieben 
iſt, enthält mehrentheils nur die Bestreitung oder Vertheidigung jenes 
Satzes, wobei vorzüglich das Bergamt für die Meinung, daß der Wurm 
nur kranke Bäume anfräße, mit aller miniſterialisſchen Ueberzeugung und 
Zuverläßigkeit, % eingenommen war. 
Noth und Furcht beschäftigte indeſsſen bei diesem Uebel jeden Harz- 
bewohner, und alles wurde aufgeboten, Rath und Hülfe zu schaffen, wozu 
der Zeitpunkt versäumt war. Nun kam denn auch, wie man es. sich leicht 
denken kann, mancher lächerlicher Rath zum Vorſchein. 
Der Gelehrte bewies z. B., daß es der wahre Dermestes Typo-- 
graphus sey, den der Ritter Linné e, und selbſt schon Schw ammerda m 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
 
	        
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