Full text: ... welcher die Beschreibung der Fichte enthält (Zweiter Theil)

  
   
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ſehr wohl gekannt hätten, berechnete aus der Zahl der Eyer, welche der 
Käfer nach dem Linnée legen sollte, die Käferfamilien für die folgenden 
Jahre, und rieth, bei Zeiten mit dem Todtmachen der Käfer anzufangen. 
Auffallend war es dabei, daß selbſt hellsehende Entomologen, denen kein 
Pünktchen der Sonnenkälbchen unbeſchrieben entgeht,, so wenig Zweckmä- 
ßiges bei diesen Verheerungen zu rathen und anzugeben wußten. 
Der Theologe verglich dies Uebel mit den Egyptischen Ratten und 
Mäuſen, die Moses gemacht haben soll, sprach von guten und böſen 
Bäumen , schlug Buß- und Bettage vor, rieth, fromm zu seyn, und ver- 
ſprach beſsere Zeiten, die denn auch wirklich nach einigen Jahren erfolgt sind. 
Einige riethen die Bäume zu elektrisiren, wonach die Käfer in schreck: 
lichen Krämpfen ſterben würden. So wollte der Profeſſor R ö ssig mit 
einem elektriſchen Schlage Millionen Käfer todtschlagen. ( Man sehe das 
Leipziger Intelligenzblatt vom Jahre 1785. Nro. 41. ) 
Ein gewiſser Apotheker wollte dem Käfer Succeſſionspülverchen bei- 
zubringen wissen, schlug dazu Gummy - Gutta vor, wollte dadurch eine 
ansteckende Ruhr unter ihnen veranlaſſen, und sie so aus der Welt ſchaffen. 
Andere wollten die Käfer ausräuchern, ungeachtet sich der Wurm 
auch in den Tannen nahe bei den Hütten, wie man es z. B. nahe an 
der Frankenscharner Hütte gesehen hat, mitten in den dickſten Schwefel: 
und Arsenikdämpfen ganz wohl befinden kann. 
Andere, welche nicht begreifen konnten, daß man verlegen war, die 
angeſtochenen Bäume niederzuhauen, riethen, sie sammt den nahestehenden 
gesunden, die doch in den folgenden Jahren trocken werden würden, ab- 
zubrennen. 
Noch andere wollten die angeblich kranken Bäume heilen, und rie- 
then, sie zu düngen und mit besonders dazu gekochten Düngewaſſer zu 
begießen. 
Einige (kaum sollte man es glauben) riethen, an den erſt angeſto- 
chenen Bäumen die Käferlöcher aufzusuchen, sie aufzuſchneiden, und die 
Wunden mit Baumwachs zu verkleben, so wie man ungefähr in seiner 
Stube die Mauſelöcher aufsucht und verſchmiert. 
Mehrere dergleichen Vorschläge findet man in der angeführten Ab- 
handlung des Herrn Profeſſors G me lin mit unverdientem Fleiße aufgeführt. 
  
     
   
   
     
      
      
     
   
    
	        
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