Full text: ... welcher die Beschreibung der Fichte enthält (Zweiter Theil)

    
    
    
  
    
   
    
   
  
  
    
  
    
     
I 03 
in den Nadelholzforſten des Fürſtenthums Blankenburg in den Jahren 
1798 und 99, vorzüglich in der dortigen Tanniſchen Forſt, überhand ges IMI | | 
nommen haben, wo in den beiden Jahren wieder ſchreckliche Wurmtrock- M} | 
niſſe vorfielen, wovon unten das Weitere vorkommen wird. | MI 
§. ITZ. 
Da nun der überhandnehmende Käferfraß, wie es die hier beschrie- MI 
benen Wurmtrockniſſen am Harze bezeugen, das größte und gefährlichſte M 
Uebel iſt, was in einem großen Fichtenwalde vorkommen kannz so iſt es M 
für den Forſtmann äußerſt wichtig, dieses Uebel, und die dagegen anzu- Mn 
wendenden Mittel und Vorkehrungen sehr genau zu kennen. Er muß | 
daher die Ursachen desselben zu erforschen suchen, und er darf bei der Ent- 
scheidung der oben bemerkten berüchtigten Frage : ob der Käfer als die 
Haupturſache, oder nur als eine nachtheilige Folge bei diesem Uebel 
zu betrachten sey ? nicht gleichgültig bleiben. 
Für beide Meinungen, a) daß der Käfer nur . Franke, und b) daß 
er auch geſunde Fichten anfräße, gab es damals Vertheidiger und Wi- 
dersprecher genug, und noch jetz, kaum sollte man es glauben! hört man 
sie oft lebhaft bestreiten. Ich will mich daher bemühen, für beide 
Meinungen die vorzüglichſten Gründe anzuführen, und diese mit einigen 
Bemerkungen zu begleiten. Der Leser mag dann selbſt urtheilen, in wie 
weit ich in der darüber gefaßten Meinung Recht habe, oder nicht. 
  
  
  
  
  
  
§. 116. 
Es muß freilich jedem, der sich mit entomologischen Beobachtungen 
nicht vorzüglich beschäftigt hat , sehr auffallend seyn, wenn er diese kleinen 
Käfer gesund scheinende, und im vollen Safte stehende starke Fichtenbäume 
angreifen sieht, die in kurzer Zeit, in wenigen Wochen nachher , verwelken 
und vertrocknen. Leicht kann daher der Gedanke bei ihm aufsteigen, daß 
diese Bäume schon vorher krank gewesen seyn müſſen, besonders weil man 
auch gewöhnlich mehr Insekten im verdorbenen, als im grünenden Holze 
anzutreffen pflegt. Da die Harze und harzartigen Oele den Inſekten 
überhaupt nachtheilig sind; so muß es auch sehr befremden, daß das frische 
harzige: Wesen einer im frohen Wachsthume ſiehenden ſaftvollen Fichte, 
  
  
 
	        
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