Full text: ... welcher die Beschreibung der Fichte enthält (Zweiter Theil)

    
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Stämme gesehen, welche neben ganz gesund scheinenden Fichten ſtanden, 
und vom Wurme, der diese letztern angeſtochen hatte, doch nicht ange-... 
griffen worden waren. Diese Erscheinung war mir besonders auffallend,. 
weil der Käfer doch solche Bäume, die nicht ganz in vollem Safte ſtehen, 
anderen vorzuziehen pflegt. Doch glaube ich sie damit erklären zu können, 
daß die kernfaulen Bäume, welche ihre Nahrung nur durch das übrige 
gesunde Holz anziehen können, saftreichere Rindenlagen haben, als ganz . 
gesunde Bäume, wie man dieses auch an den alten hohlen Eichen bemer- 
ken kann , welche in dem Zuſtande oft viel ſtärkere Jahrsringe anzuſegen 
pflegen , als da sie noch ganz gesund gewesen sind. 
§. : IFI- 
î Bei der Wurmtrockniß im Blankenburgischen, in den Jahren 1798 
und 1799, hatte ich mehrmals Gelegenheit, manchen Zweifler zu über- 
führen, da oft gerade die grünen Bäume, welche man von den Käfern 
unbeschädigt hin und wieder einzeln in den Trockniſſen antraf, kränklich 
und fehlerhaft waren. So standen z. B. am Rabenſtein, am Hartenwege, 
im Goldhaufen und an mehreren Orten vom Wurm verſchont gebliebene 
Fichten, welche kurz zuvor vom Winde gelehnt, durch Anfahren oder auf 
sonst irgend eine Weise ſtark beschädigt gewesen waren. Sogar waren 
1799 in der Braunlager und in der Hohengeiſter-Forſt, besonders am 
Ebersberge und am Schecherſteine, mehrere Orte, wo die von dem Herrn 
von Uslar beschriebene Pyralis Hercyniana, (wovon unten mehreres vor- 
kommen wird) in den Jahren 1797 und 98 die Fichten gänzlich entnadelt 
hatte, von Käfer verschont geblieben, welche doch, da sie ſich erſt in der 
Zeit wieder kümmerlich erholten, gewiß kränker, als ihre von dem Käfer 
angegriffenen Nachbaren von gleichem Alter und gleicher Stärke waren. 
Selbſt mehrere Versuche, welche man in den bösen Käferjahren mit 
Bäumen anſtellte, die durchs Abhauen ſtarker Wurzeln und Abſchälen eini- 
ger Borkenſstücke abſichtlich krank gemacht waren, entsprachen nicht immer 
der Erwartung, und viele davon hlieben vom Wurme befreiet, da doch 
ihre gesundern Nachbaren verdorben wurden. 
Zum ſtärkſten Beweise, daß der Käfer auch gesunde Fichten angreife, 
mögen denn doch wohl die vielen ſchönen jungen Oerter, von 30 bis 
  
     
   
   
    
    
    
     
       
     
     
	        
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