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los werden würden. Der geneigte Leſer mag mir dieses Hiſtörchen ver-
zeihen, wenn er etwa die Troſtgründe des klugen Kutſschers auch nicht
ganz befriedigend finden sollte.
§. 124.
Bei der entgegengeseßten Meinung aber, baß nämlich der Käfer
auch ganz gesunde Fichten anfrißt, bleiben doch noch einige Mittel übrig,
die man zum Theil als Fürsorge gegen dieses Uebel zu solchen Zeiten,
wenn man es nur noch an einzelnen Stämmen wahrnimmt , zum Theil
aber alsdann noch, wenn es schon ziemlich ſtark eingerissen iſt, zuverläßig
anwenden kann. Und da wir selbſt bei den letzten großen Wurmtrock-
niſſen, und auch aus älteren Zeiten, besonders von den Jahren 1745
bis 1732 Beispiele genug haben, und aus der Erfahrung überzeugt seyn
müſsen, daß durch solche Mittel nicht allein einzelne kleine Orte , sondern
ganze Forſten gerettet, und andere hingegen, in welchen man aus obigen
nachtheiligen Grundsätzen nichts gegen dieſes Uebel vorgenommen hatte,
verloren gegangen sind, wie man es auch an einzelnen wurmtrocknen Bäu-
men so sehr oft bemerkt hat, daß, wenn dieſe bei Zeiten abgehauen
waren, von ihren Nachbaren keine weiter angeſtochen wurdenz so zeigt.
diese Erfahrung schon allein, welcher von beiden Meinungen wir wenig-
ſtens amtspflichtig zugethan seyn sollten, wenn wir quch sonst noch einigen
Hang zum Widersprechen dabei empfinden möchten, müſſen wir ja sonſt
doch noch so manches Widersinnige ſchlechtweg glauben, von dem oft uns
selbſt so wenig, als Anderen, etwas zu Gute kömmt. Um des gemeinen
Bestens willen sollte alſo der Grundsatz , daß der Käfer auch geſunde
Fichten anfrißt, wenigstens in allen symbolischen Forſtschriften und Forſt-
verordnungen als ausgemacht und unbezweifelt angenommen werden. Und
für diesen will ich denn auch aus wahrer Ueberzeugung hier mein Be-
kenntniß mit folgenden Zuſätzen ablegen.
§. 1253.
Ich glaube, über diesen wichtigen Streitpunkt, so wie über die
Fichtentrockniß und den Käfer überhaupt, folgende Resultate aus mehreren
Bemerkungen zuverläßig vorlegen zu können,