Full text: ... welcher die Beschreibung der Fichte enthält (Zweiter Theil)

II s 
Als eine auffallende Bemerkung beim Anfliegen der Käfer verdient 
noch folgendes angeführt zu werden. Wenn man vor einem stehenden 
Fichtenorte einzelne Bäume erſt von wenigen Käfern angeſtochen findet, 
welches man aus den nur wenigen friſchen Käferlöchern an den vorſtehen- 
den Bäumen schließen kannz so wird man oft nach wenigen Stunden die 
Anzahl der Käfer daran sehr vermehrt, und auch von den heranschwär- 
menden Käfern eine große Menge in ihrem Fluge gerade auf dieselbe 
Fichte fallen sehen, indesſen die neben dieser ſtehenden Bäume noch ganz 
davon befreiet bleiben, ungeachtet man zwischen diesen und jenen, in 
Rücksicht auf ihr vegetabilisches Wohlseyn, nicht die geringſte Verschieden- 
heit entdecken kann. Selbſt durch das Umhauen solcher Bäume habe ich 
die Ursache nicht ausmitteln können , warum diese vor jenen von dem 
Käfer verschont geblieben waren. f 
Es muß also ein Baum vor den andern für den Käfer einige uns 
unbekannte Vorzüge, und dieser sehr feine Ausspähungs - Organe haben, 
solche Bäume auszufinden. 
Diese Bemerkung dient auch dem Forſtmann zur Beruhigung , daß, 
wenn er auch einige vom Wurm angeſstochene Stämme entdeckt, er nicht 
eben befürchten darf, daß alle Bäume in der Gegend schon vom Wurme 
angeſtochen sind, daher er mit deſto größerem Fleiße die angeſtochenen 
einzelnen Bäume aufsuchen, solche bei Zeiten fällen, und die darin woh- 
nenden Käfer vernichten muß. 
§. 71X23. 
Die Mittel, welche nach obigen Gründen und Bemerkungen gegen 
die Wurmtrockniß in den großen Fichten- oder Rothtannenforſten anzu- 
wenden sind, kann man theils als Mittel der Vorsorge, theils als Rek- 
tungsmittel ansehen. Die erſten ſind die zuverläßigſten, und ſtehen mit 
einer guten Nadelholzwirthschaft in der genaueſten Verbindung. Die leßhz- 
teren finden, bei einer drohenden Wurmtrockniß ſselbſt, Statt, und ihre 
Wirksamkeit hängt sowohl von dem Verhältniſſe des bereits eingeriſsenen 
Uebels, als von dem Eifer und der Thätigkeit ab , mit der ſie angewen- 
det werden. 
  
  
  
  
  
    
    
     
     
     
  
    
    
  
    
   
       
  
  
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