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Laubholzkohlen, größtentheils nur Fichtenkohlen zugetheilt wurden. Jn-
dessen gieng denn doch dabei ein sehr beträchtlicher Gewinn von mancher
bessern Benutzung verloren, denn außer den vielen tausend Malter Stuk-
ken, welche beim gewöhnlichen Betriebe noch hätten gerodet werden können,
wurde eine sehr große Menge der ſchönſten Stämme in Brennholz geschla-
gen, die sonſt zu Bau- Bloch- und sonstigem Nutzholz würden bei weiten
höher benutzt worden seyn; auch wurden dabei mehrere ausgehaltene zu
große Bauholzvorräthe durch Fäulniß verloren, anderer veranlaßten üblen
Dinge nicht zu gedenken.
§. 142;
Unter lettere gehört vorzüglich das für den Beſtand des Nadelholzes
überhaupt , und besonders für den der haubaren Fichten so sehr nachthei-
lige zu ſtarke Auslichten oder Durchhauen, als eine unvermeidliche Folge
in den von Trockniſſen geretteten Orten, wodurch darin nicht allein so zu
sagen ein beſtändiger Käferfraß veranlaßt wird, sondern auch selbſt bei
nicht ungewöhnlichen Stürmen starke Windfälle entſtehen müssen. Man hat
daher nach einer solchen großen Wurmtrockniß noch auf eine lange Reihe
von Jahren mit Nachhauen und Aufräumen zu thun. Es wurde dadurch
alſo der Hauungsbetrieb im ganzen Forſt gestört und zerſtreut, und die
bei der Forſtwirthschaft dort erſt kurz zuvor durch koſtbare und mühsame
Taxationen und Erintheilungen eingeführte Ordnung gänzlich zerräüttet.
Möchten doch unsere gelehrten Forſtmänner von der Feder , mit ihren un-
fehlbaren Berechnungen und aller sonstigen von ihnen ans Tageslicht ge-
brachten Ordnungsmacherey nur die Folgen von solchen Vorfällen sehen
wollen, sie würden sich wundern, und — nicht wisſen, was ſie dazu
sagen sollten. i
' §. 143.
Die Blankenburgschen Nadelholzforſten haben denn auch nach dieser
lezten Wurmtrockniß die übeln Folgen durch Sturmwinde im höchſten
Grade erlitten, denn der in der Nacht vom 11ten zum 12ten Nov. 1800
gewesenen Orcan, der von den äußerſten Grenzen Italiens und Frankreichs,
bis an die Oſtsee so manche Schreckensſcene und die traurigſten Verhee-