Full text: ... welcher die Beschreibung der Fichte enthält (Zweiter Theil)

  
  
  
  
  
  
    
1.42 
Nebenabſicht auf viele Jahre lang so sehr gestört, daß es nachher einer 
genauern Aufsicht und Ueberlegung bedarf, um sowohl die gehörige Ord- 
nung wieder einzuführen und die forstliche Nachhaltigkeit feſtzuſetßen, und 
für die Zukunft zu erhalten, als manches bis dahin für die künftige 
Forſtwirthschaft zu verbessern, wozu denn solche Anfälle auch oft nähere 
Veranlassung geben können. So wurden z. B. in den Harzforſten, um 
jene ungeheuren Fichtenholz - Vorräthe aufzuräumen , die sonst zu den Hüt- 
ten-. und übrigen Feuerholz - Bedürfniſſen jährlich mit als Schlagholz ab- 
zutreibenden Laubholz - Reviere geschont , und viele - Forſtorte derselben 
wurden bei dem in jenen Gebirgsgegenden. schon eingeführten zu langen 
Hauungsperioden viel zu alt, um nach dem Abholzen wieder gehörig aus- 
zuschlagen, woraus denn künftig ein schlechter Holzbeſtand oder gar Blößen 
entſtehen müſſen. Der Oberforſtbediente muß alſo auf diesen Punkt seine 
besondere Achtsamkeit wenden, oft ungeachtet jenes Ueberfluſſes an liegen- 
den Waldvorräthen solche doch noch mit Abtreibung mancher Schtagholz- 
Orte häufen, um in diesen den künftigen Holzbeſtand zu sichern, oft aber 
auch manchen Rothbüchen Schlagholzort lieber ganz zu Baumdholz aus- 
wachsen lassen, als zu alt zum Wiederausſchlagen in der Reihe abzuholzen. 
Er muß auf den entstandenen Blößen bei Zeiten mit Culturen nachhelfen, 
und dergleichen beim ungestörten Forſtbetriebe in solchen Gegenden sonſt 
wohl ungewöhnliche Dinge vornehmen. An Beiſpielen nachtheiliger Folgen 
von schädlicher Schonung nach jenen Fichtentrockniſſen in den Schlagholz- 
örtern, fehlts am Harze nicht, und haben wir dabei noch auf viele Jahre 
lang auszuflicken. 
§. . XZ0- 
Eine andere nachtheilige Folge kann in Hinsicht auf die Huhde und 
Weide für die Zukunft daraus entſtehen, daß nach einer solchen Forſt- 
Revolution, die in den Jahrbüchern jener Forſtreviere nur leider ! zu lan- 
gen Epochen dient, die Blößen und also die Huhde- und Weidereviere zu 
groß werden, die Interessenten pflegen alsdann ihren Viehſtand nicht nur 
ſtark zu vermehren , sondern sie werden dabei auch, weil man es alsdann 
mit ihnen nicht so genau nimmt , für die Zukunft in mehrerer Hinſicht 
verwöhnt, was dann zu künftigen Klagen und Beſchwerden ungegründeten 
Anlaß geben kann. 
    
    
   
     
    
   
   
   
   
    
    
    
     
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.