Full text: ... welcher die Beschreibung der Fichte enthält (Zweiter Theil)

   
  
  
  
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§. zk. 
So hat denn der alle gute Ordnung in der Forſtwirthschaft störende 
Bostrichus Typographus auch in dieser Abhandlung die Unordnung ver- 
anlaßt, daß, um dem praktischen Forſtmann die sämmtliche dabei vorzu- 
nehmenden Behandlungen zusammen zu ſtellen, hier bereits mehreres vor- 
gekommen ist, was eigentlich erſt in der Folge hätte gesagt werden sollen, 
und daß, um noch einiges von anderen obgleich für die Fichtenwälder we- 
niger schädlichen Insekten - Arten anzumerken, folgendes erſt hier nachge- 
tragen werden muß. 
Unter diese kann man mehrere Arten weit kleinerer Borkenkäfer, als 
jener berüchtigte Typographus, rechnen, die man in unsern Harzwäldern 
seit der Zeit, daß man sich dort um diese Jnsekten genauer bekümmert 
hat, unter einer allgemeinen Benennung von Altkäfern kennt, weil selbe 
gewöhnlich nur die Aeſte und obern Spitzen der älteren Fichten, oder die 
schwachen Stämme sogenannter junger Picktannen anzugreifen pflegen. 
§. 152. 
Einer dieser kleinen Aſtkäfer, den man noch am häufigsten antrifft, 
iſt der Bostrichus Chalcographus. Er unterscheidet sich vom Typographus 
in der Größe, weil er kaum ein Drittel so groß iſt, als jener, und daher 
als ein sehr kleines Insekt erscheint. Er ist in den beigefügten Kupfern 
in natürlicher Größe und vergrößert vorgestellt. Er hat an den hintern 
Theilen der Flügeldecken nicht den kleinen Ausschnitt, wie der Typogra- 
phus, sondern iſt da ganz abgerundet. Uebrigens ist sein Körperbau mit 
dieſem sehr gleich, nur seine Farbe, we!l‘)e am Kopfe nd Bruſcſtäcke 
dunkler iſt, als auf den Flügeldecken , iſt glänzender. : 
In seiner Lebensart und seinem Fortpflanzungswesen hat er auch 
mit dem Typographus vieles gemein, und man findet ihn in halbwüch- 
ſigen Fichten mit diesem oft. zusammen, wobei sie sich sehr gut vertragen, 
und in so weit einander ausweichen, daß die beiderseitige Brut dadurch 
nicht leidet. 
Dieser Bostrichus Chalcographus und nach ihm seine Brut, als 
Harve und Käfer, fressen ebenfalls ihre Gänge in den ſaftvollen Rinden- 
  
  
  
lagen der grünen Fichtenborke , nur sind diese Gänge viel feiner, und der 
  
    
   
    
   
    
    
    
    
    
   
    
   
   
	        
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