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find, an solche müſſen daher die Schindelmacher angewiesen werden, die,
wenn es von ihnen allein abhängt, ſich nur zu gern in die fruchtbareren
tieferen Fichtenorte drängen , wo ſie mit leichterer Mühe arbeiten können,
aber dann weniger dauerhafte Waaren liefern.
§. %200.
Das zu Schindeln erforderliche Holz muß übrigens von nicht zu
alten, vollklommen gesunden, im Spätherbſte oder Winter grün gefällten
Fichten genommen werden , höchſtens dienen aus Wurmtrockniſſen dazu
nur solche Bäume , welche der Wurm beim letzten Schwärmen etwa am
Ende der Hundstage angeflogen hat, und dann bald darauf gefällt wor-
den sind. Es muß daher alles Holz von irgend beschädigten Bäumen,
oder was hin und wieder Flecke und Streifen hat, zu Schindeln verwor-
fen werden, und muß man bei Fichten mit der Auswahl der Stämme
achtsamer als bei Fuhren seyn, deren dichteres und harzreicheres Holz sich
beſſer als das Fichtene zu Schindeln eignet.
Gewöhnlich werden die Schindeln 4 bis 6 Zoll breit, und auf der
einen Seite, wo der Pfalz eingeschnitten, ohngefähr 1, auf der andern
2 Zoll dick gemacht, wenigstens iſt diese des Zusammenziehens derselben
bei Dürre und Ausdehnens bei Nässe wegen die paßlichſte Breite, denn
zwischen zu breiten Schindeln werden in jenem die Fugen zu breit, und
entſteht ein nachtheiliges Aufdrängen im letztern Falle.
Schon in den Hütten- und Werkſtellen der Schindelmacher wird für
das Austrocknen der Schindeln gesorgt, indem sie darin eigentlich geräu-
chert werden, wodurch sie eine größere Ausdauer erhalten sollenz sie müſſen
ouch nachher in trockenen Magazinen gegen das Wiederanfeuchten behütet
und möglichſt trocken gedeckt werden. Sie sind nur in und nahe vor den
Harzgebirgen in hiesigen Ländern üblich, gewöhnlich werden ſie einfach,
auf beſſern Gebäuden aber doppelt übereinander gelegt, welches letztere
auch oft erſt dann geschieht, wenn die erſteren anfangen abgängig zu
werden, indem diese dann immer noch mit der neuern obern Lage ausdauren.
Ein gutes Schindeldach, wenn's gehörig hoch iſt und also nicht zu
flach liegt, kann mit einiger Aufsicht wohl zo und mehrere Jahre aus-
halten , weniger jedoch auf höheren Gebirgen, wo die beständigen Nebel
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