Full text: ... welcher die Beschreibung der Fichte enthält (Zweiter Theil)

    
  
  
  
  
  
  
  
162 
und der dadurch begünstigte Mooswuchs es früher zerſtören. Es gebraucht 
wenige Reparaturen, und iſt die leichteste Verdachung für leicht gebauete 
Häuſer, nur sehr kalt für die Bewohner und gefährlich bei Feuersbrünſten. 
Auf Luſthäusern und dergleichen zierlichen Gebäuden geben Schindeln 
eine sehr hübsche Verdachung, besonders, wenn sie mit guter Ölfarbe an- 
geſtrichen werden, die ihnen eine längere Ausdauer giebt. Mit vielem 
Nutzen können auch an freiſtehenden Häuſern die Regenseiten, welche ge- 
wöhnlich Durchnäſsen , mit Schindeln beschlagen werden, in welchem Falle 
ſie vor Diehlen, die man sonſt dazu zu nehmen pflegt, einen merklichen 
Vorzug haben, sowohl in Betreff längerer Ausdauer, als weil unter 
Schindeln der mehreren Luftzug wegen, das untere Zimmerholz weniger 
von Fäulniß leidet. Man kann die Schindeln in solchen Fällen unten ab- 
runden, wobei sie dann wie Schiefer angeſtrichen, den Häusern ein beſſe- 
res Ansehen geben. : 
§. %201. 
Obschon zum Schiffbau, besonders zu den Masten und Segelſtangen, 
das Fuhrenholz seiner mehreren Festigkeit und Dauer im Freien wegen 
den Vorzug verdientz so giebt diesem dazu das Fichtenholz, besonders das 
von langsamern Wuchſse, doch sehr wenig nach, und liegt die Ursache, daß 
leßteres in den nordischen Seeorten zum Schiffbau nur selten benutt wird, 
wohl vorzüglich darin, daß in der Nähe der Seeküſten auf plattem san- 
digten Boden mehrere und ſtärkere Fuhren , als Fichten wachsen, und das 
Herbeiſchaffen der letztern, besonders in so langen Stücken, als Maſten 
sind, seibſt die theuren Preise überſteigen würde, die man dort für Fuhren 
zu zahlen gewöhnt iſt. Seit den letztern Jahren hat man auch angefan- 
gen, aus den hieſigen Gegenden verſchiedene Sorten Diehlen und Planken 
nach den Sechandlungsſtädten zu verfahren, welches beim Seltenwerden 
ſtarker Fuhren wohl auch bald mit größern Stücken zu Maſten und Se- 
gelſtangen geschehen möchte. 
  
     
    
     
    
     
   
    
   
  
  
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.