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E i n i g e B e m e r k un g e n/
über das
Harzgebirge, den Bestand der dortigen Waldung, und
den forstlichen Betrieb derselben.
I.der denkende Forſtmann, dem es um Berichtigung gesammleter Kennt-
niſſe ernſtlich zu thun iſt, wird dazu am Harze vollen, und täglich neuen
Stoff finden. Er sieht dort die ganze Stuffenleiter des forſtlichen Zu-
wachses unseres nördlichen Clima’s gleichsam tabellarisch vor ſich, wie sol-
cher an den hohen glattrindigten Büchen auf der fruchtbaren Ebene der
mittäglichen Seite unten aor dem Gebirge sich in voller Kraft zeigt, so
wie dies ſich erhebt, unter allen mitwirkenden Begünstigungen oder nach-
theiligen Umſtänden bald mehr, bald weniger abnimmt, und wie endlich
auf den Gipfeln der höheren Berge, selbſt am Heidekraute und vieljähri-
gem Mooſe , von der eigentlichen Wachſekraft dieser Kräuter nur noch
geringe Spuren bemerkbar sind. Er findet dort Abänderungen im Grunde
und Boden aller Arten, vom feſten Urgebirge zum neueren Geſtein aus
jüngeren Naturbegebenheiten; von nur noch zerrütteten Felsenſtücken ſolcher
Geſteine, bis zur vollkommenen Verwitterung in Erde vor ſich liegen z die
reichſten Vorräthe von daraus entſtandener fruchtbaren Pflanzenerde , am
niederen Vorgebirge bis zur kärglichen Decke von saurer Bruch- und Moos-
Erde über dem unfruchtbaren Gneis und groben Granitſande auf einigen
Höhen dieses Urgebirgs.
Die lehrreichſten Bemerkungen lassen ſich dort bei den so sehr ver-
schiedenen Formen und Lagen der Berge, und ihrer Abhänge bis in die
tiefen Thäler über alles sammlen, was nur irgend auf Holzwuchs Bezie-
hung haben kann, besonders, wenn man bei obigen natürlichen Eigenhei-
ten zugleich auf das zurückblickt, was die bisherige Bewirthſchaftung gie-