Full text: ... welcher die Beschreibung der Fichte enthält (Zweiter Theil)

     
   
      
  
    
    
    
  
  
  
  
    
1 98 
Das Gebirge des Harzes, deſſen Tacitus unter der Benennung 
der Sylvae Hercyniae erwähnt, wozu auch jetzt noch in weitem Verſtande 
außer dem vormaligen Churhannöverſchen und Herzogl. Braunſchweigiſchen 
Antheilen, auch der ehemals Königl. Preußische Theil, die sämmtlichen 
Gräflich Wernigerodſchen und mehreren Privateigenthümern gehörigen For- 
ſten gerechnet werden, beträgt ein zuſammenhängendes Gebirge von etwa 
50, und wenn man einige nahe umherliegende niedere Landgebirge dazu 
rechnen möchte, mehr als 60 geographische Quadratmeilen, und alsdann 
in diesen an 30 solcher Quadratmeilen zusammenhängende Holzungg Es 
iſt das beträchtlichſte Gebirge des nördlichen Deutschlands, hängt mit der 
übrigen deutschen Bergkette, und so mit den höchſten Bergen Europens 
zusammen, in Vergleich derer es doch zu den minder hohen gezählt wer- 
     
     
   
   
den muß. Die beſte Charte des Harzes iſt die des Ingenieur - Lieutenants 
Las ius, welche im Induſtrie- Comptoir zu Weimar im Jahre 1796 
herausgegeben iſt. 
Der höchſte Berg dieses Harzgebirges, der aus alter Fabel und der 
Hexentänze wegen berühmte Brocken oder Blocksberg, (Bructerus), hat 
nach den im Jahre 1805 angestellten genaueren Höhemessungen des Kaiserl. 
Französischen General - Inspecteurs de Villekosse, (m. s. die Beschreibung 
vom Prof. Gilbert, Halle 1808.) ohngefähr eine Höhe von 3486 Pa- 
riſer Fuß über dem Spiegel der Oſtſee. Die nach dieſem höheren Harz- 
berge ſind nach bemerkten Meſſungen der kleine Brocken oder die sogenannte 
Heinrichshöhe zu Z168 Fuß , der Bruchberg zu Z018, der Wurmberg zu 
2880 , die Achtermannshöhe zu 2706 , und der Winterberg zu 2682 Fuß. 
Der Brocken, als der höchſte, erreicht alſo noch bei weitem nicht die Höhe 
der ewigen Schnee- oder Eislinie, und verliert unter unserm nördlichen 
Clima, in welchem solche Linie doch so bedeutend tiefer, als an den 
Schweizerbergen herzieht, gewöhnlich schon im halben Junius den Schnee. 
Ueberhaupt iſt der Harz ein beinahe auf dreien Seiten von flacher 
Gegend umgebenes und faſt isolictes Gebirge, dessen Länge, wie bei den 
mehrſten Urgebirgen, von Morgen gegen Abend zieht, und daher auſs 
  
	        
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