Full text: ... welcher die Beschreibung der Fichte enthält (Zweiter Theil)

      
    
    
     
  
    
    
   
   
    
    
      
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faſt seit hundert Jahren keine beträchtliche neue Anbrüche entdeckt worden 
sind, und die besten Gruben schon zu sehr in die Tiefe gehen. Sollte 
man nun nicht bald mit Entdeckungen neuer Anbrüche glücklicher seynz fo 
würde eine alsdann von selbſt folgende Beschränkung der Berg- und Hüt- 
tenwerke auth auf den künftigen Forſtbetrieb, so wie auf die Gewerbe der 
dortigen zahlreichen Bergbewohner, den größten Einfluß haben, welche 
letztere sich jetzt 'faſt ganz ausschließlich dem Bergbau und Hüttenwesen 
widmen, weshalb denn die sonſt auf Gebirgen so sehr üblichen kle inn 
fabrikähnlichen Gewerbe , selbſt solche, wozu die Berg- und Forſtprodukte 
den Hauptbedarf abgeben, bis jezt auf dem Harze sehr vernachlässigt sind. 
Ohngeachtet der auf den höheren Harzbergen befindlichen großen 
und waſſerreichen Brüche, findet man daſselbſt nicht einen beträchtlichen 
Waſſerfall; kleinere und maleriſch von einem Felsenstücke auf das andere 
rauſchend herabfallende kleine Bergflüſſe und Bäche aber deſto mehrere, 
da man faſt in jedem Thale, besonders in den Vorbergen , herabfließendes 
Waſſer und in manchem ziemlich ſtarke Bäche antrifft, die dem sich verir- 
ten Jäger zu sicheren Wegeweisern dienen, jund wodurch die Forſtwirth- 
ſchaft bei der Köhlerey und Holzflöſsse sehr begünstigt wird, Die stärkeren 
Waldflüſſe sind die Bude, die Ocker und Jnſster, und unter den kleinern 
zeichnet sich in Hinsicht auf schöne malerische Felſen und Waſſerfälle die 
Ecker aus, wodurch der jetzt durchs Eckerthal mehr als vormals gebahnte 
Weg jedem der den Brocken bereiſen will, vorzüglich zu empfehlen iſt. 
Auf diesem Gebirge, und besonders auf mehreren höheren Bergen 
desselben, sind sehr beträchtliche Brüche, die ihre Entſtehung von den dor- 
.tigen gewöhnlichen starken Nebeln und vom häufigen Regen und Schnee, 
auf solchen Stellen nehmen, auf den das Waſſer wegen dem unter der 
seit Jahrtausenden gebildeten Moos- und Torferde ſich befindlichen zu 
feſten undurchdringlichen Boden, nicht abziehen kann. Da nun dieser 
Grund und Boden bei der Entstehung solcher Brüche auf Gebirgen keine 
so ebene Oberfläche gehabt haben kann, als dies der Fall unter Brüchen 
des platten Landes zu seyn pflegt; so iſt auch die Tiefe jener Harzbrüche, 
selbſt in kleinen Entfernungen, oft sehr verschieden, nachdem nämlich die
	        
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