Full text: ... welcher die Beschreibung der Fichte enthält (Zweiter Theil)

  
  
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denselben schon alle Gewächse spät reifen. Nur ohngefähr bis auf ein 
Drittel der Brockenhöhe, welche hier als Maaßſtab gelten mag, kann auf 
dazu ſchicklichen freien, nicht nahe mit Holz umgebenen Stellen, Ackerbau 
doch vortheilhaft, so hoch nur mit Sommerkorn, betrieben werden, und 
wenn auch nach einigen Versuchen, welche man zu Clausthal und in meh- 
reren auch ohngefähr auf der halben Brockenhöhe liegenden Orten in den 
letztern Jahren mit Sommerkorn gemacht hat, in Hinsicht des Reifwer- 
dens wohl gerathen seyn sollen, so würde doch das zu sehr verspätete 
Einerndten durch die naſſen Herbſtnebel, und durch die alsdann einfallen- 
den anhaltenden Regen zu oft sehr erschwert und der Vortheil davon 
vereitelt werden. Auf den in solcher Höhe belegenen Orten wird daher 
der ganze Landbau gewöhnlich nur auf Wiesen zur Viehzucht und einige 
Gartengewächse beschränkt, unter den die so sehr genügſame und wohl- 
thätige Kartoffel auch dort noch vortheilhafie Erndten giebt. Selbſt die 
Wiesen müſſen oft gedüngt werden, wenn ſie einen angemessenen Ertrag 
liefern und nicht zu sehr bemooſsen sollen, wozu denn der ſtrohleere Dün- 
ger auch nur benutzt werden kann. Die in jenen hochliegenden Orten bes 
triebene Viehzucht, iſt im Ganzen mit dem übrigen in nicht bluhendem 
Zuſtande, indem es beim Ueberfluſſe der Weide im Sommer an der Win- 
terfutterung zu sehr mangelt. Das mehrſte dort weidende Vieh sind 
daher nur Sommergäſte, die im Herbſte wieder ins platte Land herabge- 
holt werden. Obschon diese ökonomischen Bemerkungen dem Forſtmann 
nur entfernt angehen z so habe ich selbe doch für solche Finanzmänner hier 
angeführt, welche auf jenen Bergen immer nur zur Vermehrung der Volks- 
zahl, Ackerbau, Urbarmachungen und dergleichen Dinge befördern wollen. 
Für den Forſtwirth möchten über die Fruchtbarkeit dieses Gebirges 
überhaupt, und einigen Gegenden deſſelben insbesondere, folgende Bemers- 
kungen aufzuführen seyn. 
Vor dem Gebirge, und wo die angränzenden Landforſten sich ins 
Gebirge heraufziehen, iſt bis auf einige bruchichte Stellen, faſt durchge- 
hends guter und hinlänglich tiefer Boden für Eichen und Büchen, für jene 
günſtiger, als für diese, wenn der Grund und Boden mehr aus thonartigem 
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
    
   
   
  
      
  
  
  
 
	        
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