Full text: ... welcher die Beschreibung der Fichte enthält (Zweiter Theil)

2.08 
ziemlich breite Jahrsringe, wie solche wohl auf der halben Gebirgshöhe 
gewöhnlich sind, bemerkt habe, die also einen guten Zuwachs derselben 
beweiſen. Die Ursachen hiervon liegen uns allerdings zu verborgen, als 
darüber genügend urtheilen zu können. JIndeſſen glaube ich doch, daß auf 
vielen Orten solche auch darin liegen, daß man in alten Zeiten beim Ab- 
holzen solcher Orte nicht vorsichtig genug gewesen iſt, zu große Strecken 
daselbſt auf einmal entblößt, und das Wiederanbauen des Holzes zu lange 
Zeit. verſäumt habe, wie man die Folgen solcher begangener Fehler auf 
mehreren tiefer gelegenen, in sſpätern Zeiten gleichſam unfruchtbar gewor- 
denen Forſtorten in jenen Gebirgen deutlich wahrnehmen kann, welches 
hier jedem Forſtmanne der höheren Gebirge zur Warnung dienen mag. 
Daß diesen in Vergleich mit jenen hohen europäischen Urgebirgen nur 
als beträchtliche Hügel anzusehenden Harzgebirgen in der Höhe von etwa 
2700 Fuß schon in dem Grade die Fruchtbarkeit mangelt, die auf den 
Schweizer und auf den noch günstiger belegenen Alpen noch beinahe ums 
Doppelte herauf geht, wie solches noch neuerlich der berühmte Herr von 
Humboldt in seinen Werken beſtätigt. Daran iſt die nördliche Lage des 
Harzes, und nicht sowohl ein ganz hoher Grad Kälte, als die in unserm 
nördlichen Clima schon auf diesen Höhen sich zusſammenziehenden Nebel 
und beständige Nässe während einer zu kurzen Wachsthumszeit ſchuld, 
weswegen auch die sogenannten Rauhreife dort ſehr gewöhnlich und oft 
so ſtark ſind, daß solche beträchtliche Strecken im jüngern Holze nieder- 
drücken und verderben. 
Da fast alle höheren Harzberge flach abgerundete Kuppen haben, 
aus den nur noch an wenigen Orten einzelne Felsenstücke als Ueberbleibsel 
der vormaligen weit höheren großen Felsenmaſſsen hervorragenz so bezeugt 
dies, so wie die nach der Verwitterung der dortigen Steinarten sich auf 
jenen Bergen befindliche viele Damm- Erde das hohe Alter, ſelbſt der jün- 
gern dort statt gefundenen Haupt - Naturereigniſſen, und eben diese Formen 
der Berge geben ihnen in forſtlicher Hinsicht einige Vortheile. Nur wenige 
Stellen am höheren Gebirge sind, wie bereits angemerkt worden, mit 
Granitblöchen in koloſsalisſchen Stücken von zusſammgefallenen Felsen über- 
       
  
     
  
     
     
   
   
    
    
     
  
    
mf 
  
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.