Full text: ... welcher die Beschreibung der Fichte enthält (Zweiter Theil)

       
    
   
    
   
   
    
   
  
    
    
    
     
s 
Forſtverzierungen anzusehen, die wir unsern fleißigen Vorgängern zu ver- 
danken haben, und uns zu ähnlichen Anlagen auffordern sollten. 
Ich habe es mir daher vorzüglich angelegen seyn lassen, besonders meinen 
angehenden Amtsbrüdern die Bemerkungen mitzutheilen, welche ich von 
der Fichte, dieser für unser Vaterland so sehr wichtigen Holzart, seit meh- 
reren Jahren zu sammlen Gelegenheit gehabt habe ; wohingegen ich über 
die Fuhre und die Lerche nur so viel anzuführen gedenke , als davon der 
hieſige praktische Forſtmann, bei dem so sehr beschränkten Betriebe dieser 
Holzarten zu wissen nöthig hat, und eine genauere Beschreibung dieser 
beiden vortrefflichen Holzarten solchen Forſtmännern überlasse , welche deren 
forſtmäßige Erziehung mehr ins Große zu treiben und mehrere Bemer- 
fungen darüber zu sammeln, Gelegenheit haben. 
V o.n. d e r ZF i dh t e, 
  
Von den Blüthen, dem Sur % N us von der Keimung deſſelben. 
Die Fichte, oder Rothtanne ( pinus picea du Roi ) die man in den 
hiesigen Gegenden auch nur die Tanne oder Harztanne, in Oberdeutſch- 
land, auch rothe Fichte, Pechtanne, Pechbaum, Fruchttanne, Granenholz 
nennt , iſt für unsere vaterländiſchen höhern Gebirgsforsten unter allen die 
vorzüglichſte Nadelholzartz unser Clima scheint ihr ganz angemessen zu seyn, 
und nach Gmelin’s Sibirischer Flora soll sie bis zum 6osten Grade nördlicher 
Breite wachsen, indessſen muß sie doch in so kalten Ländern nur kümmerlich 
fortkommen, wie man es nach jenen elenden ſtrupfichten Stämmen auf den 
ſchon zu kalten Gipfeln der hiesigen höheren Harzgebirge vermuthen muß. 
Die Fichte blühet gewöhnlich in der Mitte des Monats May, zu 
welcher Zeit man, bei stillem warmen Wetter, durch einen sanften Luftzug 
ihren Befruchtungsſtaub oft Wolken ähnlich über die mit Blüthen beladene 
Bäume wegziehen sieht. Eines durch solchen Blüthesſtaub entstandenen 
vermeintlichen Schwefelregens iſt §. 114. des 1sten Th. gedacht worden. 
Auf der bcigefügten Kupfertafel sind die Befruchtungswerkzeuge der Fichte 
abgebildet , wobei es wohl für meine Leser keine weitere Erklärung bedarf.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.