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ohngefehr zur Hälfte, dahingegen übertreffen sie jene oft mit doppelter
Stammſtärke, überhaupt aber pflegen die Fichten auch unter gleich gün-
ſtigen Umständen die Stammſtärke der Fuhren (pinus sylvestris) nicht zu
erreichen, und gehören in unsern Wäldern Fichten, die über vier Fuß im
Durchmeſſer haben, schon unter die Forſtseltenheiten.
§. 21.
Die Aeſte der Fichten, auch selbſt an im Freien aufgewachsenen Stäm-
men haben nur eine geringe Stärke; junge Zweige und besonders die von
den leßteren Jahren stehen am Stamm in ſpitzen Winkeln aufwärts, die
älteren Aeſte aber hängen in stumpfen Winkeln herab, und zwar Bogen-
mäßig, indem ſich die Spitze derselben einigermaßen in die Höhe hebt , die
daran befindlichen Fruchtzweige hängen herab, und man findet an alten
Tannen damit die unteren Aeſste oft in langen Fäden gleichsam frangen-
mäßig behängt, wodurch sie ein traurendes Ansehen erhalten. Der obere
Hauptzweig der Fichten macht daran jährlich den ſtärkſten und allzeit
einen geraden Trieb, mit diesem entstehen gleich beim ersten Antriebe je-
des Jahr vier, fünf und mehrere Nebenzweige, und bilden die sogenann-
ten ſchirmmäßig stehenden Quirle , woran man also besonders an jüngern
Fichten ziemlich genau das Alter abzählen kann, wenn man für die erſte-
ren Jahre, in den sie noch keine solche Quirle treiben, eine gewiſſe Anzahl
zurechnet. Dieser jährliche Haupttrieb erhält im Frühjahr in wenigen
Tagen gewöhnlich seine ganze Länge, und selten verlängert er sich beim
Johannistriebe wie am Laubholze, wenn die Fichte nicht auf besonders
guten Boden ſteht, oder sonstige Umstände einen solchen zweiten Trieb ver-
anlassen sollten. Um Johannis werden an diesen Haupttrieben die oberen
dickeren Kronenknoſpen und einige kleinere Nebenknoſpen mehr ausgebildet,
aus jenen treibt der nächſtjährige Quirl, und aus diesen die kleinen Ne-
benzweigelchen, aus den sich nach und nach das Fruchtholz bildet.
Stark wachsende Fichten, die auf guten Boden eine günſtige Stelle
haben , können diesen Haupttrieb wohl jährlich an drei Fuß hoch treiben,
besonders, wenn zur Triebszeit warme und nasse Witterung einfällt. Da
es oft der Fall iſt, daß der obere Haupttrieb vom Winde abgeschlagen
oder sonſt beschädigt wird z so nimmt einer, auch wohl ein Paar, der den
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