Full text: ... welcher die Beschreibung der Fichte enthält (Zweiter Theil)

    
     
    
    
    
    
   
    
     
        
; és 
am Laubholze, diese veranlasſen bei jenem auch die kleinen Harzknötchen, 
welche man hin und wieder aus der Borke hervorgequollen sicht. 
§. - 24- 
Alle stärkeren Rinden und Borkenbeſchädigungen ſind den Fichten 
vorzüglich nachtheilig und gewöhnlich unheilbar , es entstehen daraus faſt 
allzeit immer fortdaurende Harzgallen oder Harzflüſſe, wie man solche an 
alten Bäumen, die in ihrer Jugend vom Wilde oder auf andere Weise 
beschädigt worden, bemerken kann. Sehr selten wird man an solchen 
Stellen das an anderen Holzarten statt findende Ueberwachſen der Rinde, 
und gewöhnlich unter dem ſich gehäuften Harze, trockne Holzflecke antreffen. 
Auch bemerkt man an dem Nadelholze sehr selten und nur wenige Arten 
sogenannte Schmarotzerpflanzen, selten sieht man einen alten Stamm be- 
mooset, oder mit Flechten und dergleichen Pflanzen überzogen, auf den 
höhern Bergen und vorzüglich auf den dortigen bruchigten Stellen aber 
ſind die herabhangenden Aeste jener kümmerlich alt gewordenen Fichten 
deſto voller mit dem dem Gebirgsjäger so bekannten Bartmoose zum Beſten 
der ſtarken Hirsche beladen, welche damit dort in vollkommener Ruhe den 
Winter besser zu überſtehen im Stande sind, als manche Weichlinge ihree 
Art, bei der ihnen täglich gereichten Futterung, auf den wärmeren Vor- 
gebirgen. 
Uebrigens sind auch für den nur praktischen Forſtmann die genaueren 
Bemerkungen an Saft und Borke der Fichten weit weniger gleichgültig, 
wie an den übrigen Holzarten, sowohl der daraus zu gewinnenden Wald- 
produkten und sonstigen forstmäßigen Behandlung wegen, als besonders, 
weil in großen Fichtenwäldern der gefährliche Borkenkäfer die fleißigſte 
Aufmerksamkeit erfordert, wovon in der Folge dieses Werks das weitere 
vorkommen wird. 
Als eine höchſt seltene Erscheinung gegen das wenige Vermögen der 
Fichten im Wiederaustreiben aus dem alten Stamm und Holze, und dem 
Ausheilen der Rindenbeschädigungen, muß ich hier anführen, daß ich in 
diesem Jahre im Gräflich Wernigerödschen, unweit der Pleſssenburg, eine 
vor etwa 20 Jahren gänzlich niedergefallene, etwa damals 40 Jahr alt 
gewesene, Fichte gesehen habe, an der die aus der Erde geſtandenen Wur-
	        
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