Full text: ... welcher die Beschreibung der Fichte enthält (Zweiter Theil)

   
   
   
    
   
   
   
  
  
    
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hohen Haupttrieben, und in solcher Zeit kahle Holzblößen damit in förm- 
liche Dickichten verwandelt sehen. z.? 
§. 23zo. 
Aber ganz anders geht es damit auf magern Boden und sonſt un- 
günstigen Orten her, die dieser Holzart, nur leider, zu oft forſtmäßig 
angewiesen werden müſſen, weil sie darauf immer noch besser, als die 
übrigen fortkommt ; unter solche Orte gehören die Höhen unserer Harz- 
gebirge, besonders die darin befindlichen Brüche und felſigten ſteinigten 
Gegenden, wo der unfruchtbare Gneiß und Granit - Sandboden kaum mit 
etwas Damm - Erde bedeckt iſt, wo ohnedem noch anhaltende Nebel und 
Rauhreife alle Vegetation erschweren und nur Moose gedeihen können. 
Unter solchen Umständen sieht man das magere Fichtenpflänzchen mehrere 
Jahre ohne sonderlich bemerklichen Zuwachs hinbringen, oft beſteht daun 
dessen jährlicher Zuwachs nur in einigen kurzen trocknen Nadeln , die aus 
dem spitzen Holzknöspchen sich zu entfalten kaum im Stande sind, und 
      
    
    
     
  
erſt nach mehreren Jahren, wenn jene im Ueberfluß ſtroßende Fichten chen 
förmliche Dickichte bilden, haben von diesen sehr wenige es kaum nur zu 
Einem Fuß in der Höhe gebracht; denn der größte Theil davon pflegt in 
den ersten drei Jahren zu vertrocknen. Bis nach einem Viertel- Jahrhun- 
dert kann sich oft zwischen solchen Kümmerlinge noch kaum ein Stück 
Wild verbergen; dann aber pflegen ſie endlich ihre bis dahin mehr gelb- 
grüne Farbe zu verdunkeln, und im jährlichen Zuwachs sehr merklich zu- 
zunehmen, wenigstens dann doch weit besser zu gedeihen, als man es in 
ihren erſten Jahren erwarten sollte. 
: §. zr. 
Mit hundert Jahren mag im Allgemeinen die Fichte wohl die Pe- 
riode des stärkeren Zuwachses beendigt haben, und kommt es dann auf 
günſtige oder widrige Umſtände an, ob sie mit zweihundert die volle 
Stärke im festen und gesunden Zuſtande erreicht, oder ihr vegetabiliſches 
Leben durch Kernfäulniß und dergleichen früher beendigt hat, wenigstens 
wird man in den hiesigen Gebirgsforſten wenige ältere Fichten finden, 
am ſseltenſten in geschloſſen aufgewachsenen Orten, worin der jährliche. 
  
	        
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