Full text: ... welcher die Beschreibung der Fichte enthält (Zweiter Theil)

  
     
    
   
     
     
   
    
     
   
   
   
    
     
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§. 40. 
Besonders wird die forſtmäßige Behandlungsweise dieser vortrefflichen 
Holzart in Betreff der Wiedererzeugung des jungen Anwuchses in abge- 
holzten Forſtorten dadurch beschränkt , daß das Nadelholz überhaupt und 
alſo auch die Fichte keine Wurzelbrut zu treiben fähig iſt, wodurch dabei 
alle beim Laubholz anwendbare verschiedene Arten von Schlagholzbetrie- 
ben, und damit manche forſtwirthſchaftliche Vorsicht ſind Beſorgniß schon 
gänzlich wegfallen. 
Selbſt die nur dabei mögliche Erzeugungsweise durch Besaamungen 
oder Pflanzungen ist in den meisten Fällen viel einfacher, als beim Laub- 
holze, und wenn in den Fichtenforſten auch einige eine besondere Achtsam- 
keit erforderliche Begebenheiten, als z. B. Wurmtrockniſſe und ſtarke 
Windfälle sind , vorkommen können; so gehören diese doch unter die selte- 
nen Fälle, wovon oft sogar die Ursachen in den dabei hes Fehlern 
zu suchen ſind. 
§. 41. ; 
Die forſtmäßige Erziehung des jungen Fichtenbeſtandes geschieht im- 
mer uur durch natürliche, oder durch künstliche Besaamungen aus. der 
Hand, oder aus dem Sack, wie man zu sagen pflegtz letztere iſt wenig: 
ſtens in den größern Fichtenwäldern die gewöhnlichſte, so wie es jene 
beim Laubholze iſt. Denn obschon die Natur den Saamen des Nadel- 
holzes zum Gedeihen einer natürlichen Besaamung sowohl zum weit um- 
herfliegen durch die daran befindlichen Flügel, als durch eine ſich auf 
mehrere Jahre erſtreckende Erhaltungsfähigkeit, auch das junge Pflänzchen 
gegen manche Unfälle begünstigt hat ; so giebt es doch in den hiesigen 
Gegenden sehr wenige Fälle, bei welchen man auf natürliche Besaamungen 
rechnen kann. Die Ursachen davon liegen eigentlich in der Bewirthſchaf- 
tungsart der Fichtenforſten selbſt, und besonders darin , daß in den dicht 
beſtandenen haubaren Forſtorten kein Pflänzchen aufkommen, man auch 
diese der Windſtürme wegen nicht zu einer Beſaamung zuvor auslichten, 
noch weniger auf den großen Heyen einzelne Saatbäume stehen laſſen 
kann, und daß selbſt das Abholzen eines solchen Forſtorts, das erſt nach 
einigen Jahren darauf vorzunehmende Ausroden der dicht neben einander
	        
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