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stände sowohl das Entstehen, als die Erhaltung eines natürlichen Anflu us
begünſtigen.
In den großen Fichtenforſten des Harzes werden in der Regel alle
Culturen entweder durch Besaamungen aus der Hand, oder durch Pflan-
zen gemacht, wenn man durch besondere Umſtände bewogen wird, letzteres
jenen vorzuziehen.
Solche Besaamungen aus der Hand, ober wie es dort gewöhnlich
heißt, aus dem Sacke, geschehen auf mehrere Weiſe nach der Lage und
Eigenschaft des Orts, welcher besäet werden soll. Der günſtigſte Fall,
und eigentlich der, welchen man zur Cultur durch Besaamung auf alle
Weise zu befördern suchen sollte, iſt, wenn der dicht bestanden gewesene,
und also gras- und krautfreie Forſtort möglichſt bald von allen darauf
vorgenommenen Holzhauer-, Köhler- und Stuckenroder - Arbeiten befreiet
und in Ruhe gesetzt werden kann. Nach dem dortigen Forſt- und Hütten-
betriebe, und so manchen dabei eintretenden Nebendingen , kann das aber
dort nur selten vor- vier bis sechs Jahren geschehen, in welcher Zeit der
Ort , da er im letten Jahre durchs Stuckenroden aufgerodet wird, auch
noch hinlänglich krautfrei und zur Besaamung empfänglich bleibt z selbſt
alsdann pflegt erſt eine Besaamung besser darauf zu gerathen, als wenn
noch zu viel unvermodertes kleines Holz oder Sprickwerk darauf liegt,
das manchem Saamenkorn am Keimen hindert. Ein solcher Ort nun
kann ohne weitere Umſtände, so wie jedes Kornfeld, besäet, und sowohl
reiner abgeflügelter, als noch beflugelter Saamen dazu genommen werden.
Um auf einem solchen dort oft mehrere hundert Morgen großen
Forſtorte eine allenthalben möglichst gleich reiche Besaamung zu bewirken,
pflegt man gern einen im Frühjahr gefallenen oder noch liegenden Schnee
zu benutzen, oder den Säemann nach auf den Grenzlinien ausgesteckten,
bei jedem Gange vorzurückenden Ziele gehen zu laſſen. Damit iſt dann
dort die Arbeit in so weit geschehen, und bleibt der Natur überlassen, ob
dieſe erſtere Besaamung hinlänglich gerathen wird, wie es dort mit guten
Saamen der gewöhnliche Fall iſt, oder ob eine zweite, oder auch nur
ein platzweiſes Nachbeſsſern durch Saat oder Pflanzen nöthig seyn möchte.
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