Full text: ... welcher die Beschreibung der Fichte enthält (Zweiter Theil)

    
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An steilen Abhängen und zwischen Felsenſtücken müſſen solche Plätze 
selbſt horizontal gemacht, und der davon abgenommene Rasen auf die 
untere Seite gelegt werden, um nicht allein das Abfließen der Erde zu 
hindern, sondern auch um die feinere Erde, die der Regen von oben 
herab führt, als den beſten Dünger für die junge Pflanze aufzufangen, . 
die man in solcher Erde ganz vorzüglich wachsen sieht. 
Um nun das Auflegen des Raſsens nach einer beſtimmten Seite hin 
an solchen Plätzen allgemein zu befördern, muß man die Arbeiter in Rei- 
hen stellen, und ſie von der Seite her, wohin der Rasen gelegt werden 
soll, und also an den ſteilen Abhängen von unten herauf anfangen laſsen, 
weil jeder Arbeiter alsdann um so eher bei dem Abhacken des Platzes 
den Raſen zu ſich zieht. ; 
So sehr man an Abhängen das Abfließen der Erde von ſolchen 
Plätzen zu verhindern suchen muß , eben so sehr muß man in tiefer lie- 
genden, besonders in moorartigen Gegenden , das zu lange Zeit ſtehen- 
bleiben des Waſſers auf den Saatplätzen zu verhüten suchen, und dieſe 
also nicht zu tief machen, wie es sonſt nur in dem auf solchen naſſen 
Orten dick stehenden Rasen zu oft geſchieht. 
In vielen Fällen sind große Saatplätße, von etwa vier Quadratfuß, 
kleineren vorzuziehen, besonders im platten Landez auf Gebirgen aber, wo 
der Gras- und Krautwuchs überhaupt für die jungen Pflänzchen weniger 
zu befürchten iſt, habe ich die Saat auf kleinen Plätzen, von ohngefähr 
einen Fuß , gewöhnlich am besten gerathen gesehen. Auf Derter, wo 
Vieh weidet , leiden letztere auch weniger als jene. 
Man macht dieſe Saatplätze gewöhnlich drei bis vier Fuß von 
einander, alſo auf einen Morgen von 120 Quadratruthen, da es nicht 
genau nach Linien geschieht, ohngefähr 2000 – 2500 Plätße. Wenn 
indeſſen bei schwierigen Fällen darauf nur tausend, oder wohl gar nur 
ein Paar hundert mit Fleiß gemacht werden, kann man auch zufrieden 
ſeyn, wie denn auch dagegen einige Forſtmänner in Gegenden, wo man 
auf die künftigen kleinen Vornugtzungen rechnet, den Ort gleichſam als 
ein Dammbrett bearbeitet und über 3800 solcher Plätze darauf gemacht 
haben wollen. 
  
     
    
  
    
    
   
  
   
   
  
     
   
	        
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