Full text: ... welcher die Beschreibung der Fichte enthält (Zweiter Theil)

    
    
    
    
   
    
    
    
    
  
   
    
   
     
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ſtanden gewesen, und mit fruchtbaren aus vermoderten Nadeln bestehender 
Pflanzen - Erde versehen sind ; so wie auch seltener im ſsandigten Grunde, 
wahrscheinlich, weil in beiden Fällen die Wurzeln tiefer gegangen ſind. 
Am scclimmſten aber habe ich es auf kalkartigem Grunde bemerkt, und 
auf solchem sogar einige Orte gekannt, auf welchen wiederhelte Besaa- 
mungen nur durch solches Aufziehen durch Froſt gänzlich verdorben waren, 
dergeſtalt , daß man selbe zulett durch Pflanzung in Beſtand zu bringen 
gezwungen wurde. Es hat daher aus kalkartigem Boden oft das Säen 
in gepflugte oder gehackte Rinnen dadurch einige Vorzüge, daß die durch 
den Froſt gelockerte Erde von den Seiten abfällt, und die durch jenes 
Ausheben langſtieligt gewordene Pflänzchen wieder mit Erde deckt, und 
so gegen das Umfallen sichert. Die einzige Vorsorge gegen dieses Auf- 
ziehen iſt, daß man den Boden auf Saatpläßen nicht zu tief auflockern, 
oder vor der Besaamung wieder mäßig dicht treten laſſe, welches letztere 
vorzüglich zu empfehlen iſt. 
Die Bemerkung, daß obige Anfälle, als Sonnenbrand und das Aus- 
heben durch Froſt, nur Culturen aus der Hand und richt den natürlichen 
Fichtenanflug treffen sollen, hat freilich in vielen Fällen seine Richtigkeit, 
wovon aber die Ursachen gewöhnlich in solchen Dingen liegen, die nur 
bei künstlichen Besaamungen vorkommen, die oft sogar jeden natürlichen 
Anflug ganz verhindern würden, und bei jenen erſt durch Hülfe und 
Bearbeitung als ein nothwendiges Uebel herbeigeführt werden, als Ver- 
tilgung des Graswuchses auf beraſeten Orten und dergl. Bei genauerer 
Beobachtung wird man auch Stellen genug finden können, wo es vorher 
dem natürlichen Anfluge nicht viel beſſer, als der nachherigen künſtlichen 
Besaamung ergangen, und daher diese nicht zu tadeln iſt, wenn ihr 
besondere Hinderniſſe im Wege liegen. 
§. 835. 
In einigen Gegenden pflegt man unter die Nadelholz- Besaamung, 
zur Beschützung gegen zu große Hitze, Korn, besonders Hafer zu säen, 
wie dies auch in älteren Zeiten hin und wieder am Harze geschehen iſt. 
 
	        
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