Full text: ... welcher die Beschreibung der Fichte enthält (Zweiter Theil)

   
53 
Ganzen nicht zu hoch, wenn man einen in Cultur forſtmäßig besorgten 
fertigen Morgen im Durchschnitt auf 4 Rthlr. in Anschlag bringt. Es 
möchte daher wohl im Ganzen und besonders für den bald zu erreichenden 
Beſtand auf so sehr großen Blößen, wie die in den Harzgebirgen sind, 
vortheilhaft seyn, wenn man den Forſtbedienten solche Culturen mit zweck- 
mäßigen sehr beſtimmten Bedingungen jeden Morgen von 120 Ruthen 
nach den Umſtänden zu 3 ~ 4 und mehrere Thaler übertrüge, und ihnen 
dabei den sowohl die Anschaffung des Saamens, als die sämmtliche dabei 
vorfallende Arbeit überließez dadurch würden solche Culturen auch für“ den 
gleichgültigern Förſter mehreren Reiz erhalten, es würde dabei weit we- 
niger Aufsicht nöthig seyn, und die Herrschaft sowohl an Koſten als Zeit 
ſehr gewinnen. 
Die Fichten - Culturen sind auch überhaupt ganz dazu geeignet, in 
Verding gemacht zu werden, so wenig dies im Laubholze der Fall ist. 
Doch iſt dies nur von solchem Verdingen der ganzen Pflanzung , bei wel- 
cher selbe nach einer gewissen Zeit nachgesehen und gehörig geprüft wer- 
den kann, und nicht von hundert oder tausendweise an die Arbeiter ver- 
dungenen Pflanzen zu verſtehen, bei welchem der Zweck immer zu sehr 
verfehlt werden würde. 
Nach unserer Harzgebirgs - Kunstsſprache erhält nun der Fichtenbe- 
ſtand verschiedene, deſſen Alter und Eigenschaften genau bestimmende Be- 
nennungen, die dort unter den Forſtbedienten, Köhlern, und übrigen 
Holzarbeitern so allgemein angenommen sind, daß unsere neuen Woörter- 
Fabrikanten mit Abänderungen wohl schwerlich Eingang finden möchten. 
Ich will, um mich in der Folge ebenfalls kürzer und ächt harzforſt- 
männisch auszudrücken, folgende Benennungen hier aufführen. 
Ein ganz junger, besonders ein aus natürlicher Beſaamung entstan- 
dener Fichtenaufwuchs, wie bereits §. 8. bemerkt iſt, wird Anflug, statt 
des beim Laubholze gewöhnlichen Aufſschlags benennt. Erreicht dieser 
eine Höhe von mehreren Fuß; so heißt er dort in ächter Köhlersprache, 
die Jugend, unter den Forſtbedienten gewöhnlicher ein junger Ort. 
Solche mit künſtlicher Besaamung oder Bepflanzung cultivirte Orte, be- 
  
    
  
    
   
    
   
    
    
   
  
    
    
      
  
  
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.