Full text: ... welcher die Beschreibung der Fichte enthält (Zweiter Theil)

  
  
  
  
  
  
    
5§ 
dorben und zerſtört worden. Jch will also daraus hier über das Schäd- 
liche und Unſchädliche der Viehhude in Fichtenorten folgende praktische 
Bemerkungen anführen, die jeder Forſtwirth nach den ihm vorkommenden 
Umſtänden und Verhältniſsen nach Belieben benutzen mag. 
In großen Waldungen, wie die des Harzes sind , und 'auf dortigen 
Fichtenheyen von oft mehreren tausend Morgen, iſt eine nicht zu sehr 
übertriebene Viehhude unschädlich, und dies um so mehr, wenn man die 
jungen Heye die erſten zwei Jahre dabei nur einigermaßen in so weit zu - 
schonen sucht , als darauf das Vertreten des Viehes weniger nachtheilig 
werden kann, denn Hornvieh und Pferde, besonders an den Füßen ge- 
spannte Pferde, thun nur durch Vertreten, nicht so durch Abfressen be- 
deutenden Schaden, und wenn auch mit diesem einige Pflänzchen wegge- 
hen; so iſt das bei dem Ueberfluſſe derselben der sich auf den Heyen in 
den erſten Jahren zu befinden pflegt, unbemerklich. Gras und Weidekraut 
ſteht dann noch einzeln, und das Vieh weiß solches bei ruhiger Weide 
dazwischen behende auszulesen, und die Fichten, als ein ihm widriges 
Kraut zu schonen, wie ich dies oft zu meiner Beruhigung mit Vergnügen 
bemerkt habe. . ; 
Man muß daher das Vieh nur nicht ganz hungrig und möglichſt 
ruhig auf die junge Heye zur Weide bringen, und bei naſſem Wetter die- 
jenigen Stellen verſchonen , wo der Grund noch locker und unbewachsen iſt, 
und das Vieh zu tief eintritt. Dies pflegt besonders an Abhängen, auf 
den das Vieh glitscht und ſich anſtrengen muß, vielen Schaden zu thun, 
vor allem muß man daher verhüten, daß die eigentliche Trift und das 
Zusammentreiben des Viehes nicht auf solche abhängige Stellen kommt, 
und man, wenn's die Umſtände erfordern, auch lieber das Vieh etwas 
umgehen laſsſcn muß, um es auf gleichem Wege ruhig und nicht zusam- 
mengedrängt auf den Hey zu führen. Besonders pflegt das Vertreten. 
des Viehes den Culturen auf Plätzen unter solchen Umſtänden ſchädlich 
zu werden, da ein einziger solcher Tritt oft den ganzen Plat zerſtört, 
weswegen man denn auch, wie oben bemerkt worden, oft dicht an den 
Rasen säet, und auf solchen stark betriebenen Heyen auch um so mehe 
auf baldige Ausbesserungen durch Pflanzen Bedacht nehmen muß, wie 
man denn auch auf Orten, wo die Viehhude zwar sehr ſchädlich, aber 
  
      
     
  
    
     
     
    
    
        
	        
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