Full text: ... welcher die Beschreibung der Fichte enthält (Zweiter Theil)

   
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Holzes unbequemen jungen Forſtorte, iſt dies zum Theil auch noch jetzt 
der Fall. Jn älteren Zeiten wurde aus solchen gedrängtſtehenden Orten 
auch nur erlaubt, Bohnen- und Baumſtangen, und aus älteren, Latten 
und dergleichen geringe Hölzer zum Bedürfniß zu nehmen, welches man 
damals sogar als etwas nachtheiliges für den Bestand ansahz daher den 
auch noch cinige Forſtmänner von altem Schlage gegen alles Aushauen 
in jungen Fichtenörtern so sehr eingenommen sind, daß nach ihrer albernen 
Behauptung manche solchen zuſtoßende Unfälle, als Wurmtrockniſse und dergl. 
daher rühren sollen, da doch im Gegentheil manche Zufälle, nur in nicht 
aufgelichteten jungen Fichtenorten, oft höchſt nachtheilnlg werden, wovon 
mehrere solche mit schwachen Stämmen hoch aufgewachsene gedrängte Fich- 
tenorte, die durch Schneedruck niedergedrückt worden , gänzlich verdorben 
sind, neben durch gelichteten wohl erhaltenen als Beispiele angewiesen 
werden können. Man braucht, z. B. im Winter bei hohem Schnee, nur 
solche ohngefähr 15 bis 20jährige dicht bewachsene Oerter unter der dar- 
über liegenden Eis- und Schneedecke zu sehen, um sich von der Laſt Be- 
griffe zu machen, welche die schwachen Stämme tragen müssen, wovon 
man denn auch oft große Strecken niedergebrochen findet, wie es z. B. 
am Ettersberge in der Hohengeiſterforſt, im Walkenriedſchen, im Jahr 
1798 der Fall war. 
Dieser gedrängte Zuſtand eines jungen Fichtenorts iſt, so wohlthä- 
tig er es für die erſtern Jahre auch seyn mag, und man daher auch bei 
künſtlichen Fichten - Culturen auf die Erhaltung eines solchen bedacht neh- 
men muß, doch eigentlich für das bessere Gedeihen dieser Holzart ſelbſt, 
ſo wie bei allen übrigen, als etwas nachtheiliges und nur in Hinſicht. auf 
den Forstbetrieb und auf dadurch zu erreichende Eigenheiten und Vortheile 
zur Benutzung dieser Holzart als zweckmäßig anzusehen. Man vergleiche 
in Betreff des beſſern Wuchſes und Gedeihens nur eine ganz im Freien 
aufgewachsene Fichte mit der ihr eigenen reichen Beaſtung, . als schöner 
Spitzkegel gegen eine unverhältnißmäßig in die Höhe getriebene alte Fichte 
im Dickicht mit nackten Stamm und armſeligen Beaſtung , oder die stär- 
keren Stämme , welche in mäßiger Dickicht gegen solche die in einem 
   
     
     
  
     
  
    
    
    
    
  
    
    
  
  
  
  
  
	        
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