Full text: ... welcher die Beschreibung der Fichte enthält (Zweiter Theil)

   
71 
beſtand aber nicht ohne heftige Aufwallung alter Vorurtheile, und nicht 
ohne Mitleiden [über ihre jetzigen Amtsbrüder, ansehen können. Jun 
neueren Zeiten aber, nachdem der Werth des Nadelholzes so sehr gestiegen 
iſt, und man auf den Hütten es besser, als vormals zu benutzen weiß, 
iſt man von jenen Vorurtheilen zurückgekommen, man sieht daher bei 
dortiger Forſtwirthschaft nicht allein oft einen solchen gemischten Holz- 
beſtand, als vortheilhaft an, sondern sucht ihn sogar in manchen Fällen 
zu befördern. Regelmäßig aber, wenn es nur die Umſtände rathsam 
machen, einen gemischten Holzbeſtand entweder zu einem reinen Nadelholz- 
oder zum ungemiſchten Laubholzorte umzuändern, nachdem es nämlich so- 
wohl die Lage des Orts erfordert, oder es nach der Eigenheit des gegen- 
wärtigen Beſtandes vortheilhafter seyn mag, wobei auf die Bedürfniſſe 
der dortigen Hüttenwerke vorzüglich Rücksicht genommen werden muß, denn 
ohne dieses möchte wohl jeder Forſtnann, der den Forsthaushalt des 
Harzes genau kennt, sehr geneigen, die Cultur der Fichten dort allen 
übrigen vorzuziehen, und die Laubholzbeſtände nur auf wenige vorliegende 
niedere Forſtorte zu beschränken. 
§. 83. 
In Betreff des auf einem haubaren sogenannten gemiſchten Forſtorte 
zu erziehenden künftigen Bestandes , kommt es sowohl auf das beim Ab- 
triebe des gegenwärtig darauf befindlichen Holzes, als auf die künftige 
forſtliche Behandlung des Orts an, ob es damit nicht, wie es bisher 
geschehen und beim großen Forſthaushalte , leider! nur zu oft der Fall 
seyn muß,, ganz beim alten bleiben, und es dem natürlichen Schicksale 
allein überlassen werden soll, ob etwas, und was auf dem abgeholzten 
Heye wieder wachsen möchte. 
Sind die Fragen: ob der bisher vermischt bestanden gewesene Ort 
künftig einen reinen Laubholz-, oder einen reinen Fichtenholz - Bestand er- 
halten solle, entschiedenz so sind die dazu zu treffenden Vorkehrungen leicht 
zu bestimmen, die zur Vertilgung der einen, und zur Beförderung der 
andern Holzart anzuwenden sind. Soll der Hey demnach künftig ein 
reiner Laubholzort werden; so müſsſen beim Abtriebe alle Fichten abge- 
hauen und vom Laubholze alles geſchont werden, wovon man für den 
  
    
   
    
   
   
   
   
   
    
   
   
    
    
  
  
  
  
  
  
/ 
  
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.