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7. Beigaben. Uber die bei der ersten Grabung gefundenen Beigaben sei hier im allgemeinen
bemerkt, daB die Bronzesachen durch die zersetzende Einwirkung des Marschbodens meist stark
gelitten haben.
pag Die Glasperlen von lauchgrüner Farbe waren auffallenderweise stets zertrümmert, wozu
nkeit Dr. Bohls in seinem Vortrage bemerkt, es sei festgestellt, daB auch heute noch solche Perlen sehr
lenen leicht zerspringen. Diese Bemerkung bezieht sich wohl aui eine Mitteilung von Rautenberg?s
noen über Olasperlen, die für den Export bestimmt waren; er führt die Zerbrechlichkeit des lauchgrünen
516, Glases auf seine fehlerhafte Zusammensetzung zurück.
men Bei der Katalogisierung und Aufstellung der Beigaben sind die zusammengehórenden Stücke
bei einander gelassen, es fehlen aber Angaben darüber, zu welchen Urnen bezw. zu welchen Skeletten
essen sie gehören, so weit nicht eine nachträgliche Untersuchung von Schlickklumpen vorliegt.
arn-
| mir Grabung 1908 4),
igen Am 16. Oktober 1908 nahmen H. Schiitte und Chr. Brockmann, um Aufschliisse iiber
dem . die Frage der sákularen Senkung der Nordseeküste zu gewinnen, auf dem Dingener Urnenfriedhof
npen eine neue Grabung vor, wobei sie in einer Tiefe von 1,65 m auf das Nordende eines Baumsarges
b ge- stießen. Dieser Fund wurde am folgenden Tage von Brockmann und mir gehoben,
lierte In einer Tiefe von 0,70m konnte man auf dem glattgeschaufelten Boden die westliche Ab-
ôllig grenzung des Grabes deutlich erkennen. Dasselbe hatte eine Länge von 1,95—2 m. Die Breite konnte
r die nicht mehr sicher festgestellt werden, weil die Ostseite schon durch die Grabung am vorigen Tage
aben. beseitigt worden war. Nach der später festgestellten Länge der Querriegel, worauf die Bohlendecke
it zu des Sarges ruhte, zu urteilen, muB. das Grab mindestens 0,85 m breit gewesen sein. Sein Westrand
nden war scharf abgeschnitten und verlief geradlinig, so daß man auf die Benutzung eines scharfen
Spatens schließen darf.
1ôren In einer Tiefe von 0,90 m fand sich, 20 cm vom Grabe entfernt, ein etwa kopf großer Ballen,
daß der viele mürbe calc. Knochen enthielt; es dürfte sich hier um eine Brandbestattung ohne Urnen-
feuer schutz handeln (Kat. Nr. 3912).
esten Der Sarg war von drei eichenen Bohlen bedeckt, die auf zwei Querhólzern ruhten. Sein Boden
stand ca. 2m unter der Erdoberfläche in weichem Klei. Er besteht aus einem ausgehöhlten Eichen-
leicht stamm von 1,90—1,95 m Länge und erinnert in seiner Form sehr an einen Futtertrog.
z.T. Im Osten vom Sarg lag unter dem überstehenden Ende des nórdlichen Querriegels ein stark
nehr- zusammengedrücktes, flaches Holzgerát mit 3 Bohrlóchern, worin Füfe gesteckt haben dürften. Als
solche sind wohl zwei auf der Drehbank hergestellte Holzstücke anzusprechen, die daneben lagen.
: Das besterhaltene paBte in frischem Zustande genau in eins der Bohrlócher hinein. Es handelt sich
LOU vermutlich um einen niedrigen Holzschemel mit ursprünglich 4 Füfen (Kat. Nr. 3909 b). An der
i aus Ostseite wurden ferner mehrere runde Zweigstücke gefunden, die im frischen Zustande etwa daumen-
ohne dich waren (Kat. Nr. 3909 h).
liste; An der Westseite des Sarges stand ein auf die Kante gestelltes Eichenbrett. Zwischen Brett und
i Sarg lagen, nicht weit vom FuBende, die Scherben eines Tongef4Bes, das einige Punktverzierungen
ant aufweist (Kat. Nr. 3900 c, Taf. IV, 7a, 7b). In seiner Nähe, aber außerhalb des Brettes, fanden sich
der Stücke eines HolzgetáBes (Kat. Nr. 3809 d) und andere, z. T. verzierte Holzstücke (Kat. Nr. 3900 e, f)
LA sowie der runde Holzgriff eines Metallgerátes (Kat. Nr. 3900 i).
SchlieBlich ist noch ein zusammengepreBtes, auf der Drehbank hergestelltes Holzstück zu erwäh-
calc. nen, das ebenfalls neben dem Sarg gefunden wurde; die genauere Stelle ist indessen nicht mehr
1 ein- festzustellen.
| VOI- Der Sarg war ziemlich genau in nordsüdlicher Richtung beigesetzt; der Schädel lag am Nord-
nach- ende. Das Skelett war ganz in weichen Schlick eingebettet und konnte erst im Museum heraus-
'hkeit prápariert werden. Die Bergung des schweren Sarges machte ganz erhebliche Schwierigkeiten, da
pier- das Holz ziemlich weich war; ebenso war der Transport nach dem Museum schwierig, ist aber glück-
lich vonstatten gegangen. Die Bohlen und das Brett haben sich später vorzüglich konservieren lassen,
= 13) Jahrb. d. Hamb. wiss. Anstalten IV, 1887, S. 150.
^) Vgl. Fr. Plettke, Jahrb. d. Mànner v. Morgenst. X. 1908, S. 103—105.