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Bedeutung ist die am ersten Sechserring befindliche sekundäre Alkohol-
gruppe. Sie gibt Gelegenheit zur Veresterung. In der Tat finden sich im Blut
und in Zellen neben freiem Cholesterin auch Ester und zwar der Palmitin-,
Stearin-und Ólsáure. Es ist ferner eine Doppelbindung vorhanden
(im zweiten Sechserring). Wir kónnen das Cholesterin als einen einwertigen, un-
gesüttigten Alkohol bezeichnen. Hervorzuheben ist noch, daß alle vier Kohlenstoff-
ringe hydriert sind?. Wir wollen uns merken, daß diejenigen Sterine, mit denen wir
uns zu beschäftigen haben, bestimmte Strukturen am C,-Atom aufweisen; ferner
kann die Doppelbindung zwischen C. und C, vorhanden sein oder fehlen bzw. an
einer anderen Stelle auftreten. Vor allem zeigt auch die Seitenkette Verschieden-
heiten.
Betrachten wir zunáchst das Verhalten der mit der Nahrung zugeführten Sterine
im Verdauungskanal. Ein Blick auf die mitgeteilte Strukturformel des Cholesterins
zeigt, daß sehwerlich Verdauungsfermente auf Vertreter dieser Gruppe von Ver-
bindungen einwirken werden. Es kommt nur eine Verseifung von Estern in Frage.
In der Tat wird das Steringeriist nicht verdaut. Was nun die Aufnahme durch die
Darmwand anbetrifft, so begegnen wir den gleichen Verhältnissen wie bei den
Fettsäuren. Die Sterine sind in Wasser ganz unlöslich. Infolgedessen ist ihre Re-
sorption ohne besondere Maßnahmen nicht möglich. Wie sie im einzelnen vor sich
geht, ist noch unbekannt. Phytosterine werden allem Anschein nach nicht re-
sorbiert, wohl aber gelangt z. B. Cholesterin zur Aufnahme durch die Darmwand.
Über sein Verhalten in den Geweben wissen wir noch wenig. Es schien zunächst,
als ob unmittelbare Beziehungen zu bestimmten Bestandteilen der Gallen-
säuren vorhanden seien. In der Tat stehen diese in ihrer Struktur dem Chol-
esterin sehr nahe. Die Gallensäuren sind an sich zusammengesetzte Verbindungen.
Bei ihrer Spaltung^ erhált man einerseits einen den Sterinen zugehörigen Anteil
und anderseits eine Verbindung, die direkte oder indirekte Beziehung zu bekannten
Eiweifbausteinen hat. Es handelt sich entweder um Aminoessigsäure,
auch Glykokoll bzw. Glyzin genannt: NH,.CH,.COOH, oder um
Amino&üthansulfosáure— Taurin: NH,. CH,.CH,.30,.0H bzw.
H,C AUN GU NS CH, ; s . * . . .
| | (inneres Salz). Glyzin ist ein in manchen Eiweißstoffen ent-
H,N —0—5S0,
haltener Baustein. Taurin steht in Beziehung zum Zystein-«-Amino-
B-thiopropionsäure: HS.CH,.CH (NH,).COOH. Durch CO,-Abspal-
tung und Oxydation der Thiogruppe geht Taurin aus dieser Aminosäure hervor>.
Je nachdem Glyzin oder Taurin in Gallensáuren vorhanden ist, bezeichnet man
sie als Glyko- oder Tauro-sáuren. In der Galle des Menschen sind bislang
die folgenden Angehórigen der Steringruppe als Bausteine der sogenannten ge-
paarten Gallensáuren festgestellt worden: Lithocholsáure,Des-
oxycholsäure, Anthropodesoxycholsäure und Cholsäure.
Alle vier Verbindungen lassen sich durch Reduktion in Cholansäure über-
führen:
3 Welch große Mannigfaltigkeit in der Struktur der Sterine möglich ist, ergibt sich ohne
weiteres daraus, daß mehrere asymmetrische C-Atome vorhanden sind. Das erklärt das
Vorkommen von isomeren Formen.
4 Wir berücksichtigen nur die in unserer Galle vorkommenden Säuren. Interessanter-
weise finden sich bei bestimmten Tierarten Gallensäuren von anderer Zusammensetzung.
5 Unbekannt ist, ob zunächst Taurin entsteht oder aber die Zysteinylverbindung nach-
träglich in das Taurylderivat verwandelt wird.
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