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während der Nummerneinstellung des Bezeichnungswählers, d. h. der
Sprechwähler beginnt zu laufen, wenn der dritte Nummernstof ein-
trifft.
Es sei nebenbei erwühnt, daB die Anlasserkreise der Anrufsucher
(S. 223) voreingestellte Bezeichnungskreise genannt werden können.
Denn der Anlasserkreis ist meistens auf den nàáchsten freien AS vor-
eingestellt und bezeichnet diesen als anzureizenden Wühler für die
nächste Verbindung.
G. Unregelmäfigkeiten in der Freiwahl.
Doppelverbindungen, Kreuzverbindungen.
Doppelverbindungen. In allen Freiwahlen kónnen zwei suchende
Wähler gleichzeitig auf einen freien Ausgang auflaufen und dort gleich-
zeitig frei prüfen, d. h. eine Doppelverbindung herstellen. Die Gleich-
zeitigkeit beschränkt sich aber auf etwa 6 ms. Denn ein Prüfrelais
sperrt schon nach 6 ms nach dem Auftreffen auf einen freien Kontakt.
Die Zahl der einem Feld angebotenen Verbindungen spielt dabei eine
große Rolle. Ein 10er Feld leistet rd. 200 Belegungsminuten/Stunde,
das sind (bei t — 1,5 min) 133 Verbindungen. Ein 30er Feld leistet
1020 Belegungsminuten oder 680 Verbindungen/Stunde. Alle diese
Verbindungen werden dem ersten Ausgang angeboten. Es ist leicht
ersichtlich, daB bei dem grofen Angebot leichter eine Doppelverbindung
entstehen kann als beim kleinen Angebot. Die Erfahrungen mehrerer
Jahrzehnte haben gezeigt, daß keine besonderen Maßnahmen für die
Schrittschaltsysteme mit 1Oteiligen Feldern nötig sind. Aber das
30teilige Feld (Rotary 7 A) ist zu besonderen Maßnahmen gezwungen
(S. 280).
Kreuzverbindungen in Kreislaufsystemen. In Bild 114 kann eine
Verbindung z. B. den ersten Schlufweg belegen. Ein anderer Teil-
nehmer belege den zweiten SchluBweg und wähle etwas schneller als der
erste Teilnehmer. Ohne besondere Maßnahmen würde dann der zweite
Schlußwähler auf den angereizten ersten Schlußweg laufen statt auf den
zweiten. Es ergäbe sich eine Kreuzverbindung. Die Verhinderung
solcher Falschverbindungen wird S. 143 erläutert.
H. Verluste, Wartezeiten.
Fernsprechanlagen müssen wirtschaftlich die Zufriedenheit der Be-
sitzer und betrieblich die Zufriedenheit der Teilnehmer gewährleisten.
Beide Forderungen gehóren zwar nicht in dieses Buch (siehe [22]), aber
eine kurze Andeutung über die Zufriedenheit der Teilnehmer dürfte
doch angebracht sein. Es handelt sich um die Geduld der Teilnehmer.