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Selbstverständlich ist die Verzerrung zwischen dem Kontaktspiel
des Linienrelais und der Ankerbewegung eines Kraftmagnets um so
größer, je kleiner die zugeführte Leistung ist. In England [14, 80, 81]
schaltet man nach Bild 212 aus Rücksicht auf die Sendedämpfung
(S. 247) in Reihe mit dem 2 x 50 Ohm Linienrelais einen. Eisen- (oder
Wolfram)-Wasserstoffwiderstand. Der Speisestrom soll bei verschiede-
nen Schleifenwiderständen möglichst gleich groß bleiben. Der in Eng-
land angewandte »Ballast«-Widerstand hat 130 Ohm bei 85 mA und
350 Ohm bei 100 mA. Der Ballastwiderstand ist also immer hóher als
der Widerstand des Linienrelais. 5095 und mehr der verfügbaren Energie
werden daher im Ballastwiderstand verschwendet. Der Schleifenwider-
stand wird dadurch auf 500 Ohm beschränkt. Es sei nebenbei bemerkt,
dab die Impedanz des Linienrelais bei 2 x 50 Ohm zu klein wäre und
eine viel zu hohe Ableitung der Sprachenergie bedeuten würde. Man legt
daher um den Kern des Linienrelais lángsgeschlitzte Permalloy-Hülsen,
die ja bei den schwachen Feldern der Sprechstróme hohe Magnetisie-
rungen erzeugen.
Linienrelais in günstigsten Kreisen. Die Nummernwahl in Bild 201
ist sehr ungünstig. a,, soll die Stromstófe für A II erzeugen. Wenn a,
sich schließt, schaltet es die hohe Impedanz der Haltebrücke (für A IT)
ein. À II wird nur langsam ansprechen und so die Nummernwahl ver-
zerren. In Bild 213 ist der Wàáhlkreis wesentlich günstiger.
Bei der Belegung der Übertragung spricht A an. a, erregt V, v,
sperrt die Verbindung. a, und a4 schliefen die abgehende Schleife über
die Drossel Dr und ein Relais F (siehe dessen Bedeutung S. 51). Für
die Nummernwahl pendelt A und a, gibt die StromstóDe weiter. a;
erregt C über vs. c schlieDt die Schleife kurz, so daß beim Pendeln a,
einen günstigen Kreis für die Nummernwahl findet. Nach der Ziffer
bleibt a, geschlossen und nach einiger Verzögerung fällt C ab. Es öffnet
zuerst den Kurzschluß und schließt über den c-Ruhekontakt Dr und
F an. Da aber c einen sehr großen Hub hat, bleibt der Widerstand W
noch eine Zeitlang parallel zu Dr und F liegen, bis in diesen ein Halte-
strom für das ferne. Stromstoßrelais fließt. Dann erst öffnet c auch W.
Im Gegensatz dazu denke man sich den Widerstand W weg. Dann
würde c plötzlich die hohe Impedanz von Dr und F einschalten. Der
vor dem Abfall von C erzeugte Strom für das ferne Stromstoßrelais
würde durch Dr und F so gedrosselt, daß das Stromstoßrelais abfallen
und einen falschen Nummernstoß erzeugen würde. Man nennt solche
falschen Stromschwächungen durch das plötzliche Einschalten von
hohen Impedanzen (Drosseln) Relaisschreck.
Sehr weit geht das Bild 214. Als Speiserelais liegt A über die u-
Ruhekontakte an 24 V. Wenn A bei der Nummernwahl pendelt, er-
regt a über v das U-Relais. Die Arbeitskontakte u legen A an 48 V.
Te wi fl em
Lud jd LM