Full text: Überblick über alle Fernsprechanlagen mit Wählbetrieb

    
  
  
  
  
  
  
  
   
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
A 
Wagens. Ferner besorgt der Steuerschalter eine Prüfung auf Doppel- 
verbindungen (S. 280). Die Prüfung setzt in der Stellung 434 des Steuer- 
schalters ein, gesperrt wird erst in der Stellung 8. Diese Umsteuerung 
vom Prüfen auf Sperren bedeutet eine erhebliche Zeit der Nichtsperrung, 
in der die Gefahr von Doppelverbindungen besteht. Im Siemens-GW 
prüft und sperrt das Prüfrelais innerhalb von 8 ms. Umgekehrt kann man 
eine erwünschte Pause durch Leerschritte eines Steuerschalters er- 
zeugen, wenn z. B. in irgendeiner Übertragung ein Verzógerungsrelais 
zwischen zwei Stellungen eines Steuerschalters abfallen soll. 
In Systemen ohne Speicherung sind Steuerung und Einstellung 
einer Zeitbedingung unterworfen: In der Wählpause muB z. B. ein GW 
vom Heben auf Drehen umgesteuert werden; dann muB er einen freien 
Ausgang suchen. Das Abfallen des Steuerrelais (V in Bild 124) soll die 
Zeit für die freie Wahl möglichst wenig einschränken. Andererseits muß 
das Steuerrelais die Nummernstöße überbrücken (S. 213). 
Manchmal wird ein Steuer vorgang für besondere Zwecke unterdrückt. 
Wenn der OFLW (Bild 133) ortsmäßig arbeitet, soll nach dem Drehen 
auf Prüfen umgesteuert werden. Wenn er fernmäßig arbeitet, wird diese 
Steuerung unterdrückt und dem Einfluß des Fernamtes unterstellt. 
Es kommt vor, daß ein Steuerschalter teilweise als Nummern- 
empfänger arbeitet. In einem 50teiligen Bezeichnungssystem der 
Deutschen Telephonwerke (Berlin) empfängt der Steuerschalter die 
Zehnerziffer und bezeichnet im LW die gewünschte Dekade. Wenn der 
LW vor dieser Dekade eingetroffen ist, geht der Steuerschalter weiter. 
Die nächste Ziffer geht dann auf den Drehmagneten des LW. 
Alle Steuerschalter müssen die Forderung erfüllen, daß sie bei nicht 
vollständiger Wahl (vorzeitige Auslösung) beim Auslösen selbsttätig 
heimlaufen. Solange ein Steuerschalter nicht in der Ruhelage eingetroffen 
ist, muß der Zugang zum Wähler gesperrt sein (siehe z. B. S. 278, Bild 243, 
Anlasserkreis über Steuerschalter Q in Stellung 1). 
Eine weitere Bedingung für den Heimlauf eines Steuerschalters 
im Leitungswähler nach einer vorzeitigen Auslösung ist die Vermeidung 
von Störungen in den angeschlossenen Teilnehmerleitungen. Der Steuer- 
schalter schaltet den Läutestrom, dann die Speisespannung an. Wenn 
zufälligerweise der Sprechwähler bei der Auslösebewegung eine Teil- 
nehmerleitung überfährt (frei oder besetzt) und der Steuerschalter gibt 
gerade Läutestrom, so entstehen unangenehme Störungen, wenn da- 
gegen nicht besondere Mittel eingesetzt werden. 
D. Freiwahl, Prüfen, Sperren, Durchschalten. 
Die Freiwahl ist der zweite Vorgang in Wählsystemen, der diese 
scharf gegen den Handbetrieb unterscheidet. Der Vorzug ist so groß, 
daß in vielen Handbetrieben selbsttätige Freiwahlen eingesetzt werden 
  
  
  
  
  
  
   
  
   
 
	        
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