Full text: Überblick über alle Fernsprechanlagen mit Wählbetrieb

    
    
    
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
Bild 222c zeigt die Anlasserkette, die durch Wechselkontakte 
der AS-Prüfrelais weitergeschaltet wird. Hierbei wird der erste AS am 
stärksten belastet. Bei der Anlasserkette besteht die Gefahr des Steh- 
lens eines Anrufs. Die Kette habe z. B. den vierten AS angelassen. 
Während dieser läuft, werde der dritte AS frei. Dessen Prüfrelais 
schaltet den vierten AS aus und läuft selbst an. Dann kann der zweite 
AS dem dritten AS den Anruf »stehlen« Das ergibt lange Einstell- 
zeiten. Die Erfahrung lehrt aber, daf dieses Stehlen eigentlich nur 
eine theoretische Möglichkeit ist, gegen die man keine besonderen Maß- 
nahmen treffen muß. Man kónnte z. B. in Bild 203 das Anlasserrelais 
An (über Ruhekontakte des Prüfrelais und des Wärmekontaktes TL) 
sich binden lassen. Dann würde der einmal angelassene AS weiter- 
laufen, trotzdem ein Vorgänger ihm den Anreiz stiehlt. Das birgt aber 
wieder eine Gefahr: Wenn der stehlende AS den Anruf zuerst findet, 
würde der zuerst angelassene AS nicht durch sein Prüfrelais stillgesetzt, 
er würde dauernd laufen. Demgegenüber würde (Bild 203) der Wàrme- 
kontakt Th, wie soeben angedeutet, nach einiger Zeit den Haltekreis 
des Anlafrelais An öffnen. 
Vom Abheben des Hórers bis zum Prüfen des AS entsteht. eine 
Wartezeit für den Teilnehmer, die unangenehm wird, wenn sie mehrere 
Sekunden überschreitet. Das kommt vor, wenn ein angelassener AS 
die Kette erst nach dem Auffinden »seines« Anrufes weiterschaltet. Im 
Bild 156 ist ein schnell wirkender Anlasserkreis angegeben, der aber 
keine Verbreitung gefunden hat. 
Eine ringformige Anlasserkette mit umschaltbarem Ausgangs- 
punkt ist im Bild 193 gezeigt. 
I. AS — II. VW. Diese doppelte Vorwahl muß eine besondere Be- 
dingung erfüllen, wenn der II. VW einen GW findet, bevor der I. AS 
die anrufende Leitung gefunden hat, und ferner wenn der Teilnehmer 
vor der Durchschaltung auf den I. GW auf den Ruf verzichtet. Wenn 
der I. AS die anrufende Leitung zuerst findet, dann der II. VW den 
I. GW, so ist alles regelrecht in Ordnung. Wenn aber der II. VW zuerst 
frei prüft, so kann die Speisebrücke im I. GW nicht ansprechen, da ja 
der I. AS noch nicht gefunden hat. Der I. GW bleibt also im »toten« 
Zustand, d. h. in der Auslóselage (Speisebrücke aberregt), und der so- 
eben freiprüfende II. VW würde wieder auslósen. Bild 223. Beim Anruf 
spricht R an, was über r das Kettenrelais C erregt. Über c, werden 
gleichzeitig der I. AS über den Drehmagneten DA, der II. VW über den 
Drehmagneten VD in Gang gesetzt. Wenn der II. VW' zuerst findet, 
so spricht Pv an über: —, Pv, c4, m,, G, +. Pv und G werden erregt. 
Das A-Relais des I. GW wird erregt über c,, Widerstand W, pv,. A er- 
regt U über a,, so daf der Auslósekreis M bei u geóffnet wird, bevor er 
bei g geschlossen wird. Der II. VW wird bei pv, stillgesetzt, der gefun- 
dene I. GW bei pv; gesperrt. Wenn der I. AS findet, spricht Pa an 
  
  
  
	        
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