E ccce
— 228 —
Der Zusammenhang der Freiwahl mit der Wàhlpause (S. 94)
und den Verlusten und Wartezeiten (S. 98) ist schon früher erläutert
worden. Es sei noch bemerkt, daß in England eine Wühlpause von 650 ms,
in Japan von 800 ms genormt ist. Wenn in einem Wàhlsystem ohne
Speicherung die nächste Ziffer vor dem Ende der Freiwahl eintrifft,
geht diese teilweise oder ganz verloren. Es kann also eine Falsch-
verbindung entstehen. Siemens & Halske haben Schaltungen vor-
geschlagen (z. B. DRP. 357904 von 1920), die eine weitere Nummern-
wahl in diesen Fällen verhindern, und zwar wird dazu ein für andere
Zwecke vorhandenes Relais benutzt. Bisher sind aber keine derartigen
Vorschläge ausgeführt worden.
Von großer Bedeutung ist das Staffeln und Mischen der GW-
Felder. Das wird ausführlich in [16], [14], [21], [22], [63], [64], [3] be-
handelt.
Kleine Richtungen haben oftmals weniger Ausgänge, als die Be-
wegung des Einstellgliedes einer Richtung zur Verfügung stellt. Für
reine Drehwähler kann man Raststellen einschieben (siehe Bild 196, 200),
oder man kann das Feld elektrisch teilen (siehe Bild 106, 144, 145,
159). Es sei bemerkt, daß die elektrische Teilung von Siemens & Halske
im DRP. 290193 im Jahre 1914 zuerst vorgeschlagen wurde. In London
gehen von den Dekaden der I. GW sehr viele kleine Bündel aus, die
die 20teiligen Dekaden keineswegs füllen.
Man hat schon vorgeschlagen, die Ausgänge einer Dekade durch
Suchstellungen zu erweitern, die irgendwo im Kontaktfeld liegen, die
also von ihrer Richtung durch Kontakte anderer Richtungen getrennt
sind. Das geht ohne weiteres in den Bezeichnungssystemen. Das DRP.
258884 zeigt eine Anordnung für nicht aufeinanderfolgende Ausgänge
ohne Bezeichnungswähler.
Große Richtungen verlangen mehr Ausgänge, als in einer Dekade
bereitstehen. Ohne besondere Schaltungen hilft dazu das Staffeln und
Mischen, solange man für die abgehenden Leitungen nicht ein Maximum
der Leistung verlangt. Wenn man hinter die GW-Dekaden Mischwähler
einfügt, so wirken die GW als Freiwahl und Mischwähler als doppelte
Freiwahl, die ja vollkommene Felder bilden, also das Maximum der
Leistung zu erreichen gestattet. Dazu noch ein Wort: Man soll beim
ersten Bau einer Anlage nicht ein Maximum der Leistung anstreben.
Vollkommene Felder sind empfindlich gegen das Anwachsen des Ver-
kehrs, unvollkommene Bündel viel weniger. In Neuanlagen muß man
eine baldige Steigerung des Verkehrs erwarten. Bei vollkommenen
Bündeln müßte man die Zahl der Verbindungsleitungen bald erhöhen.
Es ist wirtschaftlicher, zuerst gemischte Felder einzubauen und deren
Leistungen durch die allmähliche Einfügung von Mischwählern zu er-
hóhen.