Full text: Überblick über alle Fernsprechanlagen mit Wählbetrieb

   
   
  
   
   
    
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
     
     
  
    
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
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— 242 — 
Der Rufstrom ist ein Wechselstrom mit 25 Hz und durchschnittlich 
75 Volt. Die Rufperioden sind in Deutschland: erster Ruf, dann Wieder- 
holungen in 10 s Abstand. Für Nebenstellenanlagen wird oft eine andere, 
z. B. Wiederholung alle 5s, angewendet, um dem Teilnehmer anzu- 
zeigen, ob ein Anruf von aufen oder innen kommt. In England sind 
die Perioden: an 0,4s; ab 0,25; an 0,4s; ab 2s. Man hat derartig 
háufiges Láuten schon als »aufdringlich« bemängelt. 
Rufstromabschaltung. Es kommt darauf an, ob der Rufstrom 
sofort beim Antworten abgeschaltet wird oder erst nach Ablauf des 
Rufstromflusses. Das letztere ist unerwünscht, weil ein Teilnehmer 
gegebenenfalls den Hörer ans Ohr legen kann und dureh den noch 
fliebenden Rufstrom belästigt wird. Zur sofortigen Abschaltung wen- 
den. viele Systeme besondere Rufstromabschalterelais {S. 52) an, z. B. 
Bild 241, 246, 251. Siemens & Halske verwenden Teile der Speisebrücke. 
Im Bild 226 beachte man, daß während des Rufstromflusses die Wicklung 
Y;9 kurzgeschlossen ist. 
Der Rufstrom kann abgeschaltet werden im Augenblick der Span- 
nungsspitze, 100 Volt. Die Kondensatoren in den Weckerkreisen sind 
dann voll geladen. Man muß darauf achten, daß deren Entladungen 
die Abschalterelais nicht erregen, weil das fälschlich eine »Antwort« 
mit Zähleinleitung vortäuscht. Man sagt, der Rufstrom begehe »Selbst- 
mord «. 
Erster Ruf. In Nebenstellenanlagen enden die Amtsleitungen an 
Anrufrelais, die vom Rufstrom erregt werden. Dabei schalten sie Be- 
setztzeichen ein, so daB die Leitungen in der Richtung zum Amt nicht 
mehr erreichbar sind. Wenn nun der Rufstrom nur in Perioden von 
2...10 s fließt, sind die Leitungen nach der Belegung im Amt in den 
Nebenstellenanlagen eine Zeitlang ungeschützt. Es kann eine neue 
Belegung (Nebenstelle — Amt) sich aufschalten, wodurch eine Falsch- 
verbindung entsteht. Deshalb führten Siemens & Halske 1909 den 
»ersten Ruf« ein, d.h. ein Rufstromflu8 geht unmittelbar nach der 
Durchschaltung im Amte zur Nebenstellenanlage, z. B. Bild 226. Wäh- 
rend der Drehung ist U erregt. Beim Freiprüfen spricht P an und p, 
schließt den Kreis für den ersten Ruf über Vs. Langsamunterbrecher. 
Vsa hält Us, erregt. 
Der Langsam-Unterbrecher LU ist eine Kette von z. B. drei 
Verzögerungsrelais. Das letzte Verzögerungsrelais öffnet den Erreger- 
kreis für (Bild 226) V,,, das abfállt und auch U entregt. Dann beginnt 
der Weiterruf über uj. 
Ein Langsam-Unterbrecher wird stets einer Mehrzahl von Leitungs- 
wählern zugeordnet. Es kann daher vorkommen, daß ein LW die Ver- 
zogerungskette angelassen hat und ein weiteres LW seinen Kreis in 
    
   
  
	        
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