Full text: Überblick über alle Fernsprechanlagen mit Wählbetrieb

    
     
  
  
  
  
  
  
     
  
  
  
  
  
  
   
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
In den Systemen von Siemens & Halske liegt die Speisebrücke für den 
Anrufer im I. GW und für den Gewünschten im LW. Im Ericsson- I 
1 (Bild 249) und Rotary-System (Bild 243) liegen beide Speisebrücken 
im I. GW. In Städten mit vielen Ämtern fließt also der Speisestrom 
über Amtsverbindungsleitungen. Oder man muß Übertragungen ein- 
führen, wenn man eine Speisebrücke näher (z. B. im LW) an den ge- / 
wünschten Anschluß bringen will. Jede Übertragung (mit Abriegelung ‘| 
gegen Gleichstrom z. B. Kondensatoren) vergrôBert die Dämpfung der 
Amtsschaltungen. 
  
  
  
Filing Reichweite. Sehr oft findet man die Forderung, die Teilnehmer- 
I| schleife soll bis 1000 Ohm Widerstand reichen. Wie diese 1000 Ohm . 
auf das StromstoDrelais wirken, ist S. 211 erlàáutert. Nun unterliegt die 
AIL Sprachübertragung den Empfehlungen des CCIF und den Vorschriften 
LS der Verwaltungen. Nach [21] bleiben nach Abzug der Sendebezugs- 
|] dämpfung und der Dämpfung in einem Ortsamt nur noch etwa 0,45 Neper 
für die Teilnehmerschleife übrig. Baut man die Teilnehmerschleifen 
mit Adern von 0,6 Durchmesser (123 Ohm/km Schleife, 0,098 Neper/km), 
so dürfen für die zulássige Dàmpfung (ohne Rücksicht auf den Speise- 
strom) nur 4,6 km — 565 Ohm verlegt werden. Für 0,8er Adern (70 Ohm 
je km Schleife, 0,074 Neper/km) dürften nur 6,1 km — 430 Ohm ver- 
legt werden. Die Forderung einer Reichweite von 1000 Ohm wider- 
spricht also erheblich den Folgen der Empfehlungen des CCIF. 
  
  
  
Störungen im Sprechkreis. Wir müssen drei Gruppen von Störungen 
besprechen: Fremdeinflüsse, Fremdschichten, Mikrophongeräusche. 
Fremdeinflüsse. Das sind die von außen in eine Verbindung | 
eindringenden Geráuschspannungen. Das Ohr ist für verschieden hohe | 
Töne sehr unterschiedlich empfánglich. Man kennzeichnet Störungen | 
bei irgendeiner Frequenz durch die gleichwertige Stórung bei 800 Hz. 
[85] stellt zunàchst eine »Stórgewichtskurve« auf, d. h. wenn man die 
Störung bei 800 Hz mit 100% bezeichnet, ist sie bei gleicher Spannung 
mit 50 Hz nur 0,25%, bei 5000 Hz 2%. Das CCIF hat vorläufig fest- 
gelegt, daß am Ende einer Fernleitung, also an der Vermittlungsklinke 
im Fernamt, eine Geräusch-EMK von höchstens 5 mV zulässig ist. 
Die Fernleitung wird mit 600 Ohm eingesetzt, der Abschlußwiderstand 
(an der Klinke) ist 600 Ohm, so daß die Geräuschklemmenspannung 
am Abschlußwiderstand 2,5 mV sein darf. 
Zu den Fremdeinflüssen gehören die Geräusche, die neben der 
Sprache in das Mikrophon eindringen (Raumgeräusche), ferner die 
elektrostatisch, elektromagnetisch oder galvanisch in die Leitung ein- 
dringenden Spannungen. 
Bei den in den Systemen selbst zeitweilig auftretenden Störungen 
der Verständlichkeit unterscheidet man zwei Ursachen: die Fremd- 
schichten und die mikrophonischen Geräusche. 
  
  
  
   
  
  
  
  
 
	        
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