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Vorschlag der Zeitbegrenzung in Orts-Wählanlagen dürfte im Engl.
Pat. 7100/12 enthalten sein. Für Wählbetrieb wurde sie zuerst 1923
in der Netzgruppe Weilheim ausgeführt. In der ersten Zeit konnten
in Weilheim die anrufenden Teilnehmer die zwangsweise Trennung nach
x Minuten durch das Aussenden einer Ziffer 1 verhindern. Nach [13]
war diese Möglichkeit den Teilnehmern nicht verständlich. Die An-
ordnung wurde wieder herausgenommen.
Viel Mühe wurde schon auf elektrolytische Zähler aufgewendet
(z. B. DRP. 370675, 406034, 406035). In einem Ortsstromkreis mıt
genau festgelegten Widerständen soll eine elektrolytische Zelle eingebaut
werden, in der eine genau geformte Elektrode durch den Strom ab-
gebaut wird. Wenn diese Elektrode unterbrochen wird, kommt ein
Alarm. Es war vorgeschlagen, den abbauenden Strom in der Haupt-
gesprächsstunde und für Fernverbindungen entsprechend den höheren
Tarifen zu verstärken, nachts abzuschwächen. Der Tarif sollte auf
Gesprächsstunden (mit verschiedenen Werten) aufgebaut werden.
Dieses Zählverfahren ist zweifellos theoretisch an alle Forderungen am
einfachsten anzupassen, ist aber nie eingeführt worden.
Die Zeitzonenzählung ist eine der Grundlagen für Selbstwähl-
Fernverkehr, die sich ja seit 1923 (Weilheim) in der ganzen Welt ver-
breitet. Der Fernverkehr ist aber nicht Sache dieses Buches. Es sei
auf das Schrifttum [16], [73], [21], [85], [27], [13] verwiesen.
Einbau der Zähler. Zähler kônnen an der Teilnehmerstelle, beim
AnschluBorgan im Amt oder in einem anderen Amte liegen. Die Zähler
an der Teilnehmerstelle oder in Nebenstellenanlagen werden von der
Deutschen Reichspost als alleinige Gebührenerfassung nicht zugelassen,
mit Ausnahme der Wiener Gesellschaftsleitungen (Bild 187). Der Selbst-
wähl-Weitverkehr verlangt aber eine Gebührenanzeige beim Teil-
nehmer.
Gebührenanzeiger. Die Gebühr für Selbstwähl-Fernverbindungen
muß für Hotels, Clubs usw. sofort dem Inhaber mitgeteilt werden, damit
er die Gebühr von dem Sprechgast einziehen kann. Dazu baut man
beim Teilnehmer einen Gebührenanzeiger ein. Das Bild 230 zeigt
einen Gebührenanzeiger mit und ohne Kappe. Die Zahlentrommeln
werden von einem Schrittschaltmagneten (ähnlich wie in einem Zähler)
fortgeschaltet. Der Kipper unter dem Zahlenfenster dient zur Rück-
stellung des Zählwerks in die Nullage.
Der Gebührenanzeiger kann mit Gleich- oder Wechselstrom be-
trieben werden. Für Wechselstrom liegen die Wicklungen des Antriebes
über Kondensatoren an der a- und b-Ader, die Mitte ist geerdet, so
daß der Betriebsstrom simultan über a und b ankommen muß. Für
Gleichstrom liegt der Antriebsmagnet über Gleichrichter an den Sprech-
adern derart, daB der Gleichrichter gegen den Speisestrom sperrt.