Full text: Überblick über alle Fernsprechanlagen mit Wählbetrieb

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bauten Siemens & Halske das damals größte Wählamt (halbselbsttätig) 
in Dresden mit 17000 Anschlüssen. 1912 erhielt ein Amt München Fern- 
wähler mit Aufschalten, zwangsweiser Trennung und Unterdrückung 
der Zählung. 1912 kam die erste Nebenstellen-Wählanlage. 1912 ist 
das Jahr der ersten Vorschläge für Weichen. 1914 wurde die induk- 
tive Wahl vorgeschlagen. 1915 führten Siemens & Halske Doppelsilber- 
kontakte ein. 1912 begannen Siemens & Halske die Verkehrsmessungen, 
die zu den Erfolgen der gestaffelten und gemischten Felder führten. 
1920 waren die Vorzüge der sternförmigen Netzgestaltung für Stadt und 
Land erkannt. 1921 folgte die teilweise doppelte Vorwahl. 1923 ist 
der Beginn der Netzgruppentechnik und Selbst-Fernwahl, die Siemens 
& Halske und die Bayerische Post in Weilheim einführten. 1924 kam 
die Wechselstromwahl. 1926 brachte den Viereckwähler. 1927 wurden 
die ersten Wohnungszentralen (mit Batterie) vorgeschlagen. 1930 Ton- 
frequenzwahl, 1931 Glimmlampenauslösung, 1932 Motorwähler, 1936 
Gemeinschaftsumschalter ohne Batterie, 1939 Wählsternschalter. 
In allen Entwicklungen auf dem Gebiete des Wählbetriebs hielten 
Siemens & Halske an folgenden Grundsätzen fest: 
Sofortverkehr. Der Teilnehmer soll sofort nach dem Abheben des 
Hörers mit dem Wählen beginnen. Die doppelte Vorwahl mit Vor- 
wählern ist dafür schnell genug. Nach der letzten Scheibendrehung 
soll sofort das Frei- oder Besetztzeichen erscheinen. Dieser Grund- 
satz wurde auch auf die Fernwahl ausgedehnt. Der Sofortverkehr kann 
nur mit Schrittschaltwählern, Vorwählern und ohne Speicherung und 
Umrechnung erzielt werden. 
Selbstverständlich weichen Siemens & Halske von dem Grundsatz 
des Sofortverkehrs ab, wenn die Kundschaft z. B. Anrufsucher verlangt. 
Auch für kleine Anlagen (Nebenstellen-Wählanlagen, Gruppenstellen 
usw.) verwenden Siemens & Halske Anrufsucher, weil die Kosten in 
kleinen Anlagen dadurch vermindert werden. Das sofortige Frei- oder 
Besetztzeichen nach der letzten Nummernwahl ist aber in allen S&H- 
Anlagen beibehalten worden. 
Einfachheit der Grundschaltungen. Die Grundschaltung soll die elf 
Schaltungselemente auf die einfachste Art erfüllen. Das ist möglich, 
wenn die Wähler vom Nummernschalter aus eingestellt werden. Dieser 
Gedanke wird von Siemens & Halske auch auf die Fernwahl über beliebig 
lange Strecken und für vielfach unterteilte Netzgruppen- und Fern- 
anlagen ausgedehnt. In den Schaltungen wirken nur die unerläßlichen 
Schaltkennzeichen. Im Gegensatz müssen Systeme mit Maschinen- 
antrieb und Fernverkehr noch an Schaltkennzeichen aufwenden: Spei- 
cherung, Umspeicherung, Umrechnung, Wählbeginn-Wählende-Schalt- 
kennzeichen, vorwärtige Nummernwahl bis zum Speicher, dann rück- 
wärtige Nummernwahl von dem Wähler zu den Speichern. 
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
  
  
   
    
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
  
  
     
   
  
  
  
  
   
  
 
	        
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