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hat ein 10 x 20teiliges Feld und zwei Bürstensätze, alle anderen Heb-
drehwihler haben 10 x 10teilige Felder. Die erste Ziffer stellt den
I. GW ein. Geht die Verbindung zu einem anderen Amt, so sucht der
I. GW einen freien Ausgang zu einem II. GW im anderen Amt. Hat man
die (einstellige) Kennzahl des eigenen Amtes gewählt, so erreicht der
I. GW einen geerdeten Dekadenkontakt und löst aus. Dabei wird ein
Relais erregt, das den zweiten Bürstensatz einschaltet. Die zweite Ziffer
stellt dann den gleichen GW als II. GW wieder ein, der nun im zweiten
Feld einen inneren III. GW sucht. Somit wurde bei inneren Verbin-
dungen die erste Ziffer verschluckt.
Für weitere Anordnungen siehe S. 141.
d) Ungerichtete Leitungen (Weichen, Umleitung).
Meistens führt eine nummerngemäß belegte Leitung zu einer Stelle
mit einer eindeutigen Bezifferung, z. B. zu einem Teilnehmer oder Amte.
Am Ende der Leitung hängen dann gegebenenfalls wieder Nummern-
empfänger, die neue Richtungen durch neue Nummernwahlen aufsuchen.
Für schwachen Verkehr führt man eine einzige Leitung über mehrere
verschieden bezifferte Stellen (ungerichtete Leitung). Zur Rich-
tung dieser Leitungen, d. h. zum Erreichen einer eindeutig bezifferten
Stelle, schickt man nummernmäßig verschiedene Vorgänge auf die Lei-
tung, die auf Einrichtungen an jeder Stelle wirken und so die gewünschte
Stelle bereitstellen. Gemeinschafts-, Gesellschafts- und Wahlrufleitungen
sind also »ungerichtete« Leitungen.
An Stelle von Sprechstellen können mehrere kleine Ämter parallel
jeweils mit einem Hebdrehwähler an der einzigen Leitung liegen. Die
Ämter haben die Nummern 100, 200, 300, 400, 500. Eine Nummern-
wahl 3 stellt alle parallelen Wähler ein, aber nur im Amt 300 führt die
dritte Dekade zu LW. In den anderen Ämtern ist die dritte Dekade leer.
Eine andere Lósung ist die Wiederholung der Nummernwahl.
5 Ämter liegen längs eines Kanals mit den Nummern 100, 200, 500, 400,
500. Teilnehmer 117 will 428 anrufen. Er wählt 4 und wartet auf das
zweite Wáhlzeichen. Der I. GW im Amte 100 bringt ihn zu einem
II. GW im Amte 200 und wiederholt die Ziffer 4. Da dieser II. GW nicht
in seine Dekade »2« eingestellt wird, schickt ein Zahlengeber wieder
4 StromstôBe, jetzt zum Amt 300. Dort wiederholt sich das Spiel,
weil der GW im Amt 300 wieder nicht in seine Dekade eingestellt wurde.
Beim Erreichen des Amtes 400 wird der dortige GW in »seine« Dekade
eingestellt und er schickt das Wihlzeichen zum Anrufer. Solche An-
lagen sind seit Jahren im Betrieb, verbreiten sich aber nicht weiter,
weil die Teilnehmer allzuoft das zweite Wüáhlzeichen nicht abwarten.
Weichen. Wenn die Entfernung zwischen zwei Ämtern sehr groß
ist und wenn in dem Amt am ankommenden Ende verschiedene Rich-
tungen auszuwühlen sind, kann man für die Richtungswahl einen