Umleitung. Oft fordert man eine Aushilfe für überlastete kleine
Bündel derart, daß während der Unzugänglichkeit des kleinen Bündels
die Verbindungen über einen anderen Weg hergestellt werden. Kine
solche Umleitung ist für Querverbindungen (kleines Bündel), S. 139,
bereits geschildert worden. Die Querverbindungen sind die ersten
Ausgänge eines gemischten Bündels. Der von diesen ersten Ausgängen
verbleibende Verkehrsrest mischt sich mit dem Verkehr zu fremden
Ämtern über die abgehenden Leitungen zum Hauptamt, und die Ver-
bindungen werden auf dem Umweg über das Hauptamt hergestellt.
Eine Umleitung mit Weichen ist in Bild 117 gezeigt. Das
Amt A hat die Kennzahl 3, B hat die Kennzahl 2, C hat die Kennzahl 1.
Wenn das Bündel von A nach B voll belegt ist, soll der Restverkehr über
C umgeleitet werden. In Bild 117 laufen von der ersten Dekade der
I. GW des Amtes A drei Leitungen zu II. GW im Amte C und von der
zweiten Dekade drei Leitungen zu II. GW im Amte B. Wenn für eine
Verbindung A—» B alle Ausgänge nach B besetzt sind, läuft der I. GW
weiter und belegt eine Leitung nach C. Im Amte C liegt jede Leitung
A—» G an einer Weiche W. Werden die Leitungen A—» C über die erste
Dekade belegt, so bleiben die Weichen in Ruhe. Werden aber dieselben
Leitungen über die zweite Dekade gelegt, so wird ein derartiger Be-
legungsstromstoB gegeben, dab die Weiche W auf einen voreingestellten
Mischwähler MW nach B umstellt.
e) Einfach- und doppeltgerichtete Leitungen.
Wenn von einem Amt nur wenige Leitungen abgehen und nur wenige
ankommen, sind die kleinen Bündel schlecht ausgenutzt. Man kann
nach Art der Staffelung [16] die letzten Ausgänge beider Bündel zu-
sammenlegen und die so vereinigten Ausgänge doppeltrichten.
Bild 116 zeigt 4 Leitungen, die von oben nach unten mit 1, 2, 3, 4 be-
zeichnet seien. Der Wähler im linken Amt sucht die Leitungen in der
Reihenfolge 1, 2, 3 ab. Der Wähler im rechten Amt sucht die Leitungen
in der Reihenfolge 4, 3, 2 ab. Die Leitung 4 ist von links nach rechts,
Leitung 4 von rechts nach links einfachgerichtet. Die Leitungen 2
und 3 kónnen in beiden Richtungen gebraucht werden (doppeltgerich-
tet). Die Richtung der doppeltgerichteten Leitungen ist also nicht ein-
deutig bestimmt. Die Leitungen 2 und 3 enden in beiden Ámtern an
Relais-Übertragungen. Die Ruhekontakte der Übertragungen führen
zu ankommenden GW und werden für den ankommenden Verkehr be-
nutzt. Die Arbeitskontakte kommen von den Bankkontakten der suchen-
den Wähler und werden für den abgehenden Verkehr benutzt. Läuft
ein suchender Wähler (links) z. B. auf die Leitung 2, so werden dort
Kontakte in der Übertragung umgelegt, um die Leitung 2 an den Bank-
kontakt des suchenden Wählers anzuschalten, d. h. die Leitung 2 wird
gerichtet. Die Übertragung am ankommenden Ende bleibt in Ruhe,